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Aktualisiert: 17. Juni 2025
Um acht Uhr kam der Polizeileutnant zu Besuch; er war schlecht gelaunt, denn er hatte letzte Nacht im Kasino fünfundsechzig Gulden beim Pharao verloren und war das Geld noch schuldig. Gegen Caspar zeigte er sich auffallend freundlich; er fragte ihn aus, was er mit dem Präsidenten gesprochen, nahm aber den getreuen Bericht des Jünglings, als zu belanglos, mit Mißtrauen auf.
Der graubärtige Polizeileutnant schüttelte bedenklich den Kopf. »Ich kann nur einen kurzen Vortrag gestatten,« sagte er, »wenn ich nicht die Versammlung auflösen soll.« »Genossen,« rief Ida Wiemer so laut sie konnte in den Saal, »macht den fremden Kongreßdelegierten Platz, die heute unsere Gäste sind .« Eine Anzahl Arbeiter versuchten, sich langsam hinauszuschieben.
Dem Lehrer werd’ ich schreiben, dachte er; oder nein, besser ist es, selber zu kommen; wenn der Winter vorbei ist, werd’ ich kommen und mit dem Wagen vors Haus fahren; ich werd’ es einrichten, daß es Nachmittag sein wird, da ist er daheim. Wenn er vors Tor tritt, werd’ ich ihm nicht die Hand reichen, ich will mich stellen, als ob ich ein andrer wäre, in meinen schönen Kleidern wird er mich ja nicht erkennen. Er wird einen tiefen Bückling machen: »Wollen Euer Gnaden gnädigst eintreten?« wird er sprechen. Wenn wir im Zimmer sind, stell’ ich mich vor ihn hin und frage: »Erkennen Sie mich nun?« Er wird auf die Knie fallen, aber ich reiche ihm die Hand und sage: »Sehen Sie jetzt ein, daß Sie mir unrecht getan haben?« Er wird es einsehen. »Ei,« sag’ ich, »zeigen Sie mir doch mal Ihre Kinder und schicken Sie nach dem Polizeileutnant.« Den Kindern werd’ ich Geschenke bringen, und wenn dann der Polizeileutnant kommt, zu dem werd’ ich nicht reden, den werd’ ich nur anschauen, nur anschauen
War es denkbar, daß der Polizeileutnant, etwa durch neue Spielverluste in Verzweiflung gebracht, sich so weit vergessen konnte, daß er, wennschon durch die Dunkelheit und einen Mauerwinkel geschützt, auf offener Gasse das Schauspiel eines vom Krampf Befallenen darbot?
Wir beredeten uns nun, daß Caspar in unserm Hause bleiben und da übernachten solle; wir hatten, um das Aufsehen wegen Caspars Verschwinden gleich wieder zu ersticken, die Magd zum Bürgermeister geschickt, auch zu den andern Leuten, die wir schon inkommodiert hatten, und meine Mutter ging in die Küche, um fürs Abendessen zu sorgen, da erschien der Tuchersche Diener, erkundigte sich, ob Caspar bei uns sei, und als wir dies bejahten, sagte er, er solle gleich nach Hause, der Polizeileutnant Hickel aus Ansbach wäre da und Caspar müsse noch am Abend mit ihm abfahren.
»Man hat sich vor der Ankunft Eurer Lordschaft nach einer vertrauenswürdigen Persönlichkeit umgesehen,« sagte Hickel plötzlich mit eisiger Ruhe. »Meine langjährigen Beziehungen zu Exzellenz Feuerbach empfahlen mich mehr als einige bescheidene Fähigkeiten.« Stanhope entfärbte sich und sah zu Boden. »Sie haben also direkte Aufträge?« murmelte er. Der Polizeileutnant verbeugte sich. »Aufträge?
»Da will ich doch lieber sterben, als daß ich das alles aushalten soll!« rief Caspar und hob den Arm, um sein Gesicht darin zu verbergen. »Nun, nun,« sagte Quandt beunruhigt, »wir meinen es ja gut mit Ihnen, auch der Herr Polizeileutnant will nur Ihr Bestes.« »Freilich,« bestätigte Hickel trocken; »übrigens kann ich Ihnen sagen, daß das Sterben zurzeit nicht der beste Einfall von Ihnen wäre.
Es wurde vereinbart, daß Caspar von jetzt ab den Mittagstisch für zehn und den Abendtisch für acht Kreuzer haben solle. »Wenn das so ist, wie der Polizeileutnant sagt, muß ich in jedem Fall draufzahlen,« meinte die Lehrerin.
Spät kam er heim, blieb aber glücklicherweise ungefragt, denn Quandt war einer wichtigen Besprechung halber zum Hofrat Hofmann befohlen. Er brachte eine Neuigkeit mit. »Höre nur, Jette,« sagte er, »der Staatsrat hat sich während der letzten Tage, die er mit dem Polizeileutnant beisammen war, von der Sache des Hauser gänzlich losgesagt.
Die jährliche Inspektionsreise durch den Bezirk entfernte ihn für drei Wochen aus der Stadt; als er zurückgekehrt war, ließ er eines Tages den Polizeileutnant auf sein Arbeitszimmer rufen. »Hören Sie mal, Hickel,« redete er ihn an, »Sie sind doch in der hiesigen Gegend ziemlich gut bekannt? Schön. Haben Sie mal etwas über das Falkenhaus gehört?«
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