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Aktualisiert: 17. Juli 2025
Quandt erkundigte sich am andern Tag, erfuhr selbstverständlich, daß ihn Caspar belogen hatte, und stellte ihn zur Rede. In die Enge getrieben, bekannte Caspar die Wahrheit, und Quandt machte dem Polizeileutnant Mitteilung. Um fünf Uhr nachmittags ertönte im Hof vor Caspars Fenster der wohlbekannte Pfiff, zwei melodische Triolen, mit denen sich Schildknecht zu melden pflegte. Caspar ging hinunter.
»Nicht daß ich wüßte,« entgegnete Quandt. »Aber es wird nicht zu vermeiden sein, daß er davon erfährt, gibt es doch Unverständige genug, die sich ein Vergnügen daraus machen werden. Haben Sie, Herr Polizeileutnant, nicht auch von der Schrift eines gewissen Garnier gehört?« Bei der Nennung dieses Namens zuckte Hickel zusammen und sah den Lehrer finster an.
Er konnte sogar einen leisen Schrecken nicht unterdrücken, wenn er Caspar ansah, der ihn mit seinen weinfarbigen Augen fortwährend fremd betrachtete. Es war eine Erlösung, als der Polizeileutnant gemeldet wurde. Stanhope empfing ihn im Nebenzimmer; sie sprachen dort über eine halbe Stunde leise miteinander.
»Es ist doch des Teufels; er belästigt alle Leute mit seinen kindischen Miseren,« klagte Quandt, »auch mich hat er schon darum angegangen.« »Vor dem Hickel scheint er ja eine Heidenangst zu haben.« »Ja, der Polizeileutnant ist eben sehr streng mit ihm.«
»Ja, unser guter Freund ist recht zurückhaltend,« beklagte sich Quandt; »ich wußte gar nichts von dem Einbruch beim Präsidenten, und mit Müh und Not, daß er überhaupt davon erzählt hat. Wissen Sie Näheres, Herr Polizeileutnant? Hat man schon Spuren?« Hickel erwiderte gleichmütig, man habe bei Altenmuhr einen verdächtigen Landstreicher aufgegriffen.
Heuteufel sprach entrüstet auf den Polizeileutnant ein, der sich von seinem Stuhl nicht rührte, ward aber darüber belehrt, daß der Beamte allein entscheide, ob und wann er auflöse. Es brauchte nicht gerade in dem Augenblick zu geschehen, wo es für den Freisinn schlecht stand! Worauf Heuteufel zum Tisch ging und die Glocke führte.
Diese Lappalie kostspielig!« Quandt riß vor Erstaunen die Augen auf. »Das erzählen Sie nur keinem andern, sonst denkt man, Sie machen sich lustig über den Grafen,« sagte die Lehrerin. Neugierig prüfend schaute sie den Polizeileutnant an. Dieser aalglatte und geschniegelte Mann war ihr stets merkwürdig und reizvoll erschienen. Er brachte das bißchen Phantasie, das sie hatte, in Bewegung.
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