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Aktualisiert: 8. Mai 2025


»Onkel Nikita, Onkelchen, ach Onkelchenrief ihm ein siebenjähriger Knabe nach, der geräuschvoll die Tür aufklinkte und eilig aus dem Hausflur auf den Hof herausgelaufen kam; er trug ein schwarzes Pelzröckchen, neue weiße Filzstiefel und eine warme Mütze. »Setz mich hineinbat er mit seinem hohen Stimmchen und knöpfte sich im Gehen sein Pelzröckchen zu.

»Das stimmterwiderte Nikita. »Du bist wohl tüchtig durchgefroren, Onkelchenfragte Peter. »Ja freilichantwortete Nikita. Sie gingen über den Hof und durch den Flur in die Stube. Die Bauernwirtschaft, in welcher Wasili Andrejitsch eingekehrt war, war eine der reichsten im Dorfe. Die Familie hatte fünf ihr zugewiesene Landparzellen inne und pachtete außerdem noch Land dazu.

Der Lehrer wurde blaß und schüttelte unwillig den Kopf. Siebengeist lachte hell wie ein Kind. »Waren Sie je verliebt? Wissen Sie, Onkelchen, man könnte Sie geradezu für einen Eunuchen halten, wenn man nicht wüßte, daß Sie ein deutscher Bücherwurm sind. Sie verachten natürlich die Liebe, sofern sie nicht auf dem Papier verewigt ist. Haben Sie mal von einer gewissen Ninon de l’Enclos gehört?

»Aber Onkelchen, sind Sie denn der Direktorrief Siebengeist erstaunt. Der Schauspieler bestätigte es. »Mein Name ist Schmalich«, sagte er mit dem Stirnrunzeln eines berühmten Mannes. Scheinbar interessiert besah sich Philipp Unruh den angeklebten Zettel. »Melchior oder die Leiden des Alters«, hieß das Stück, ein Lebensbild in zehn Abteilungen.

Siebengeist redete weiter, bespöttelte die Büchersucht des Lehrers und sprach im allgemeinen vernichtend über das Gelehrtentum. »Was wollen Sie denn mit Ihren Namen und Zahlen, Onkelchen? Erklären Sie sich doch. Die Geschichte? So? Die Geschichte ist ein altes Weib. Alles, was war, ist wertlos.

Ein wundersames Frauenzimmer. Sie hat ganze Generationen mit Liebe beschenkt. Ich war damals ein Gascognischer Prinz und in mancher Nacht küßte ich die unsterblichen Lippen. Seitdem ist die Welt bitter geworden. Onkelchen, was heutzutage sich Weib nennt, ist wert, eingesalzen zu werden. Ich habe keines kennen gelernt, in dem nicht die dumme Gans oder die Xantippe steckt.

Sie sind schlecht, eitel, feig, anmaßend, sitzen stets auf dem Galanteriestühlchen und sind mit Leidenschaft der Lüge ergeben. Dagegen liest man in den Kunstbüchern von den erlauchtesten Idealgestalten. Davor warne ich Sie, Onkelchen. Durch diese Literatur geht ein Riß.

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