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Aktualisiert: 23. Juni 2025
»Hm,« sagte der Jäger, seine Büchse etwas weiter zurück über die Schulter werfend, und den Tabackssaft seines Priemchens gegen die nächste Eiche spritzend »hm und Mr. Olnitzki hatte auch viel Geld?«
Ein leiser Schlag brachte das Pferd zum Anziehn und Olnitzki sprang ihm vor, und schritt in dem schmalen Pfad, während das treue Thier ihm in den Fährten folgte, rasch voran. Er hatte den linken Arm, dessen Hand sein Kinn stützte, über den Büchsenkolben geworfen, und blickte in düsterem Schweigen vor sich nieder.
»Aber Sie wollen doch nicht immer ein solches Leben fortführen, Olnitzki?« sagte Amalie mit vor Angst und innerer Aufregung fast erstickter Stimme »wenn auch Ihr kräftiger Körper solche Entbehrungen leicht erträgt, sehen Sie dagegen wie die Schwester hingewelkt denken Sie sich das junge lebenslustige glückliche Weib, das sie aus ihrer Eltern Haus mit sich hineinnahmen in die Welt, und sehen Sie jetzt die arme Gattin an.«
Keine Zeit war jedoch in diesem Augenblick für Empfindelei irgend etwas mußte in der Stadt vorgefallen sein, das Olnitzki, und durch ihn die Schwester, traf, und das von dem Mann vielleicht zu erfahren, blieben ihr nur die wenigen Minuten, die sie allein hier mit ihm war. Ohne deshalb auf seine Frage zu antworten sagte sie rasch: »Sie kommen mit Olnitzki jetzt von Little Rock?«
»Was wollen Sie damit sagen, Olnitzki?« frug der Fremde der den Rückklotz im Kamin mit einem dort liegenden Schüreisen vorgehoben hatte, während Amalie den kleinen Korb aufgriff und das Haus verließ, indem er sich hoch und finster aufrichtete, »ich hoffe nicht daß Sie mir falsches Spiel vorwerfen.«
»Arme Gattin?« wiederholte Olnitzki, finster die Stirn runzelnd, »das Weib soll dem Mann folgen in Glück und Leid, und wo sie zusammen tragen, hat sich, meiner Meinung nach, kein Theil zu beklagen.«
»Olnitzki, was um des Heilands Willen sollen die dunklen Worte,« bat aber die Frau indessen in Todesangst, »es ist irgend etwas Entsetzliches vorgefallen; das Du mir noch verschweigst, und Deine Reden künden Schlimmeres.«
»Sie kennen mich nicht mehr, Graf Olnitzki?« sagte Amalie aber auf die englische Anrede in deutscher Sprache »ist mein Gesicht Ihnen in den zehn Jahren so gänzlich fremd geworden?«
»Lieber Olnitzki, die Sache hat aber gar keine so entsetzliche Eile,« fiel ihm hier Soldegg, der sein Holz in das Kamin geworfen, und sich jetzt die Handschuh abklopfte, in die Rede; »ich bin nur mit herübergekommen die Pferde abzuholen; selbst die Kühe können Sie noch ein, zwei Monat ruhig hier behalten. Alles andere findet sich dann später.«
»Nach Texas?« rief die Frau entsetzt »ich? jetzt? wo ich kaum im Stande bin die Stube entlang zu kriechen, fort in die Welt? dieß Haus so ärmlich es ist, doch unsere Heimath das Grab meiner Kinder verlassen weiter nur immer weiter in die Wildniß zu ziehn in Noth und Elend? Nie nie Olnitzki, so wahr mir Gott helfe, folg' ich Dir dahin.«
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