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Aktualisiert: 9. Juni 2025
Von Kindheit an hatten sie zusammengehalten, Ole und sie, hatten einander geschrieben, als er in Kristiania war er alle vierzehn Tage; sie, sooft sie etwas zu schreiben hatte. Wenn er in den Ferien zu Hause war, kamen sie täglich zusammen.
"Es ist nicht schlecht; bist Du oft über den Einband hinausgekommen?" "Jetzt in der letzten Zeit, ja ". Der Schulmeister legt das Buch fort und steckt die Brille wieder ein. "Dir geht es wohl nicht nach Wunsch, Ole?" "So lang ich denken kann, nicht." "Ja, so ist's mir auch gegangen. Ich lebte mit einem guten Freund in Unfrieden und dachte, er müsse zu mir kommen, und solange war ich unglücklich.
Und jetzt kam Ole, um dies Eden zum letztenmal zu sehen und Abschied davon zu nehmen. Eben hatte er sich aufgerichtet, um über den Stein zu klettern, als ihm einfiel, heut sei Samstag. Wenn sie jetzt eben dort säße! Wenn sie alles gehört hätte! Schnell hinauf auf den Stein, und richtig da saß sie unten auf dem Brett und sah zu ihm hinauf.
Die eben noch so scharfen Augen blickten freundlich; nur der seltsame Glanz, der nie aus ihnen wich, lag noch darin. Unter allen Schulkameraden bewunderte Ole in aller Stille keinen so sehr wie den Edvard Kallem. Der Bauernjunge litt entsetzlich unter dem überlegenen Scharfsinn und der Gewandtheit der Stadtjungen, und der vornehmste Repräsentant dieser Eigenschaften war Edvard Kallem.
War diese Herzlichkeit echte, ungemischte "Brüderlichkeit", verdünnt mit dem Gehorsam eines jungen Theologen gegen das Gebot: "Liebet alle Menschen"? Ole war gekommen, um ihm mitzuteilen, daß er fertig sei und nach Hause zurückkehre; das Glück strahlte ihm aus den Augen. Er fragte, ob er Grüße bestellen solle, und erzählte, er habe Hoffnung, bald zu Amt und Würden zu gelangen.
Ole sprach ebenfalls nicht; die ganze Zeit, solange sie aßen, war er einsilbig; kaum daß er einmal lächelte. Das Essen war eine Gottesgabe; deshalb mußte Ernst herrschen. Aber sie aßen denn auch mit Ernst! Die Mutter fragte schließlich, ob es nicht besser sei, ein bißchen für den Abend aufzuheben. Nein, meinten sie, dies sei ja doch gleichzeitig auch Abendbrot.
Ole wußte wahrscheinlich, was bald alle, die der Sache näherstanden, erfahren mußten daß Edvard Kallem der Sünder war, wußten es von Josefine, die es vom Vater gehört hatte. Oder irrte er sich? Versteckte sich hinter Oles Freundlichkeit nicht Zweifel, Verdacht an seiner vollen Ehrenhaftigkeit die Prophezeiung, daß ein solcher Anfang nie zum Siege führen würde?
Der Junge war noch nicht zehn Minuten unterwegs, als seine etwas dünnen Stiefel auch schon von Wasser vollgesogen waren. Na, das machte nichts! Schlimmer war es mit der letzten Brezel; denn satt war er nicht, nicht im entferntesten! Aber auch das machte nichts. Er würde Ole schon bald einholen; er war schneller zu Fuß, war beweglicher, und er legte ganz gehörig los.
Er soll nicht schreien! Es ist die reine Bosheit, Man bekommt das wirklich satt!" "Pfui! Ole, komm! Laß den alten" Pavian. "Pa...Pa...Pa..." Der kleine Ole hatte jetzt verlegen nach seiner Uhr gesehn. "... Pavian?!!!" Endlich war der große Thienwiebel wieder zu sich gekommen! "Hinaus, sag ich!! Hinaus!!" Aber sie waren es bereits.
Das Feld, über das sie gingen, stand nicht gut; ihm fehlte die rechte Pflege. Der Schulmeister äußerte das; da blieb Ole stehen. "Ich kann das nicht mehr machen", sagte er beinahe wehmütig. "Ohne Aufsicht werden fremde Arbeiter zu teuer. Aber es tut weh, über so ein Feld zu gehen, das kannst Du mir glauben."
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