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Aktualisiert: 2. Oktober 2025


Oizo schlug sich mit der Hand vor die Stirn und lachte: »Also dieser Baum und dieser Hügel sind gar nicht in Katata? Und nur die Wildgänse fliegen hier vorüber im Frühling und im Herbst?« »O jasagte Graswürzelein nachdenklich. »Der Baum lebt wohl hier irgendwo und der Hügel auch irgendwo, denn nichts ist Zufall auf der Welt.

»Du warst rot und blau beschienensagte Oizo, »wie die Muschel hier, die mondblau und feuerrot in meiner Hand irisiert und leuchtet. Das ist das Bild, das ich hier malen will. Ich will dein Gesicht malen, blau vom Mond und rot vom Feuer beleuchtet. Und darum bin ich nach Katata gekommenGraswürzelein lachte einen Augenblick. Dann aber wurde sie sehr ernst.

»Sieh her, Meistersagte sie. »Was heißt das auf japanisch, was ich hier schrieb?« »Das heißtsagte Oizo und betrachtete flüchtig den Krug mit dem Schriftzeichen, »ich liebe dich, wenn ich dir nachsehe. Aber du liebst mich nicht, weil du fortsiehst.« »Sieh, Oizosagte Graswürzelein, »dies denkt die Prinzessin, denn sie ist wahrscheinlich in einen Mann verliebt, der sie nicht ansieht.

Graswürzelein versteckte nur beschämt ihr Gesicht in des Malers Brustgewand. Oizo erzählte ihr rasch: »Du weißt nicht, Graswürzelein, daß ich wie ein totes Holz draußen auf dem See seit Tagen herumtreiben mußte, daß ich es endlich nicht aushalten konnte, daß mir das Land verboten war, weil ich vor der Liebeserklärung der Prinzessin fliehen mußte.

Sie saß am Töpferofen, darinnen die Vasen und Tonschalen ihres Vaters gebrannt wurden. Sie hatte die Glut zu schüren und die Holzkohlen aufzufüllen, und davon war sie stets schwarz im Gesicht und schwarz an den Händen, daß der Maler Oizo sie eigentlich noch niemals gesehen hatte.

Wie Oizo noch am Malen war, kam einer seiner Kameraden, ein anderer Maler, der auch draußen in Katata gewohnt hatte, und lachte ihn aus, weil er sich immer so geheimnisvoll in den Saal einschloß, den er malte, und die andern nicht wissen lassen wollte, wie der Schriftzug des Gänsefluges hieße.

Und auch »Graswürzelein«, wie die Tochter des Töpfers hieß, wußte, daß Oizo jetzt traurig war, weil er den Wunsch der Prinzessin noch nicht befriedigen konnte.

Sie brachten diese Bilder nach Kioto in den Bergtempel und dachten: Vielleicht gibt sich die Prinzessin zufrieden mit einem Wachtelsaal oder mit einem Saal voll Uferbäume und Fische. Aber die Prinzessin schwieg und gab keinen Beifall, und auch der Kaiser und die Kaiserin schwiegen. Da wurde der große Maler Oizo traurig und kehrte wieder nach Katata zurück.

Wie er noch dachte und seinem Gedächtnis noch nicht auf den Grund kommen konnte, kam ein japanisches Mädchen hügelabwärts zum Seewasser hin. Sie trug auf dem Kopf einen flachen Korb und schüttete den Inhalt des Korbes, der wie Erde aussah, ungefähr zwanzig Schritte von Oizo entfernt in den See. »Was machst du darief der Maler ihr zu.

Und wo jetzt das Boot landet, weiß ich auch, werde ich ein Bild finden, das mir längst in der Seele vorgeschwebt hatDas Boot des Malers trieb im Abend an den Strand von Katata. »O, unglücklicher Ortsagte Oizo. »Soll ich also wirklich das Bild vom Flug der Wildgänse noch einmal malen? Ich will noch abwarten und sehen, was mit mir geschieht, wenn ich ans Land steige.

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