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Aktualisiert: 10. Mai 2025


Ich selbst hatte obenein dankbar mancher herrlichen Pirschfahrt an ausnahmsweise dienstfreien Abenden sowohl im Plesser- wie auch im benachbarten Neudecker Revier zu gedenken. An die Gegend, in die wir nun kamen, knüpften sich für mich Erinnerungen aus meiner früheren Tätigkeit als Chef des Generalstabes in der Rheinprovinz. Auch die Stadt Kreuznach selbst war mir damals bekannt geworden.

»Wie ich sehe, Herr Hauptmann, gehören Sie zum Generalstab, nach Ihrer Uniform zu schließen. Ja, da wird gearbeitet, das weiß ich von einem Vetter, einem Grafen Krottenburg er hat eine Cousine von mir geheiratet. Wissen Sie, von der 'anderen' Linie der Neudecker ... wenn Sie in der Berliner Gesellschaft ein bißchen Bescheid wissen, werden Sie sich auskennen

»Entweder sind Sie wirklich was Besonderes, oder ein ganz ein Raffinierter: Fräulein Neudecker brennt lichterloh. Endlich mal hat sie einen Mann entdeckt! Einen Mann, der nicht mit verdrehten Augen und Liebesgegirr an die Millionenerbin herantritt!

Erst vorige Woche hat sie eine Verlobung gestiftet, und der Bräutigam konnte lachen. Die einzige Tochter von Martin Neudecker ... zwei Millionen bar auf den Tisch des Hauses, nach dem Ableben des hochverehrten Papas und Erblassers das Vierfache.

»Herr Hauptmann von Foucar Fräulein Magda Neudecker! Sie werden viele Berührungspunkte haben, meine Herrschaften, in der beiderseitigen ernsten Lebensauffassung ...« Frau Josepha neigte lächelnd den Kopf mit den schweren Flechten und dem funkelnden Diadem und schritt zu der nächsten Gruppe. Die junge Dame trat einen Schritt näher und kniff die kurzsichtigen Augen zusammen.

Sie nickte zufrieden. »Jetzt sind Sie wieder wie damals ...« Und plötzlich lachte sie auf: »Gott, war das komisch an dem Abend! Wie schlecht Sie die verwöhnte Magda Neudecker behandelt haben!« »Gnädige Frau, ich war an dem Abend in einer seltsamen Mißstimmung. Das Ungehörige meiner Antwort wurde mir erst später klar ...« »Ungehörig? ...« Frau Josepha schüttelte den Kopf.

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