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Aktualisiert: 29. Mai 2025


Bis dahin werden wir wohl Klarheit darüber haben, ob unser hochverehrter Kollege, Herr Nationalrat Krötzl, überhaupt noch unter den Lebenden weiltTotenstille entstand nach diesen Worten, die nicht zurückzuweisen waren. Sollte Krötzl wirklich mit Gewalt verhindert worden sein, an der Sitzung teilzunehmen, so mußte man wohl oder übel warten.

Ein Automobil mit Herrn Habietnik, einem sozialdemokratischen Nationalrat und einem bekehrten Gemeinderat fuhr vor und die Herren teilten Leo mit, daß er unbedingt mit ihnen zum Rathause fahren müsse, um sich der dort versammelten Menschenmenge zu zeigen und eine Ansprache des Bürgermeisters zu erdulden.

Die weiteren Ausführungen Habietniks gingen in einer seltsamen Unruhe verloren, die sich über das Haus verbreitete. Was war geschehen? Nun, man hatte endlich auf der rechten Seite des Hauses entdeckt, daß der Nationalrat Krötzl nicht anwesend war, und eine Katastrophenstimmung bemächtigte sich der Christlichsozialen und Großdeutschen.

Sie sind ja Kenner, Herr Nationalrat, und werden sehr bald zugeben, einen solchen Wein, wie ich ihn Ihnen kredenze, im Leben noch nicht genossen zu habenWie elektrisiert sprang Herr Krötzl aus dem Bett, zog sich notdürftig an und streichelte dann bewundernd die eine der sechs Weinflaschen nach der anderen, die mit allen Zeichen des ehrwürdigen Alters vor ihm standen.

Wie nun, wenn ein Christlichsozialer oder großdeutscher Nationalrat der Sitzung fernbleiben würde? An ein beabsichtigtes Fernbleiben war nicht zu denken, aber schließlich konnte einer der Abgeordneten vom Lande krank werden oder einen Unfall erleiden und dieser eine würde den Gegnern die Zweidrittelmajorität sichern.

Nicht nur, daß dies auf dem Türschild vermerkt stand, Herr Krötzl schrie auch, während er hin- und hertaumelte, immerzu: »Wann aner sagt, daß i b'soffen bin, so is er a jüdischer Gauner! I bin a g'wählter Nationalrat, an Abgeordneter und hab' fufzich Häuser zum verkaufen, die was früher denen Saujuden g'hört ham

Gestern schwärmten sie allein für das eidgenössische Bundesleben und waren höchlich empört, daß man Anno achtundvierzig nicht gänzliche Einheit hergestellt habe; heute sind sie ganz versessen auf die Kantonalsouveränität und haben nicht mehr in den Nationalrat gewählt.

»Das Judengesetz ist gefallenMit diesen Worten läutete er dem unglücklichen Nationalrat in die Ohren, der daraufhin in eine lange, wohltätige Ohnmacht fiel.

Ein sozialdemokratischer Nationalrat erhob sich und stellte den Antrag, über die gestellten Dringlichkeitsanträge sofort zu verhandeln. Trotz des tosenden Lärmens der Christlichsozialen und Großdeutschen pflichtete die Mehrheit bei, worauf der Präsident dem Führer der Sozialdemokraten, Doktor Wolters, als erstem Proredner das Wort erteilte.

Er erbat und erhielt das Wort, um zur Geschäftsordnung zu sprechen und sagte: »Der Nationalrat Herr Krötzl ist nicht anwesend und wir haben Anzeichen dafür, daß er mit Gewalt ferne gehalten wird, ja wir haben begründeten Anlaß zur Befürchtung, daß er das Opfer eines Verbrechens geworden ist.

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