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»Glauben Sie denn im Ernst, daß es eine solche Liebe wirklich gibtIch mußte lächeln, denn ihre Frage hatte etwas von der Naivität eines Kindes. »Glauben Sie auchfuhr sie fort, »daß die Bestimmung dazu nur auf der einen Seite, auf der Seite des Mannes oder des Weibes liegen kann, daß der eine Teil vergeblich nach dem andern schmachtet und die ganze Erde durchsucht, ohne ihn zu finden

Es scheint in der That keine leichte Kunst zu sein, neben der Gelehrsamkeit sich auch die, ich möchte sagen, unschuldige Naivität und Beobachtungsgabe zu bewahren, wie sie oft ungelehrten, aber desswegen auch nicht von grossartigen Theoremen beeinflussten Reisenden eigen zu sein pflegt.

Aber wenn Däubler erstaunt ist, ist es nicht die erzwungene Naivität des graziösen, fast rokokohaften Jünglings, sondern das Staunen der ersten Tiere, der Heiligen, des Defoe und der Erdkörper selbst, wenn es wahr ist, daß sie in einem göttlichen Atem immer schaukeln. Sein Glaube an die Erde und gerade ihre Mission und die der Menschen ist ungemein groß. Seine Prosa sagt es genau wie die Lyrik.

Daß er es glaubte, war nicht seine Schuld: die Naivität seiner Jugend unterstützte die Partei, die ihm in Wort und Schrift nichts mehr einprägte als die Überzeugung von der Dummheit seiner Gegner. Als Gegner aber erschienen ihm auch die Revisionisten. Zu seinem gefühlsmäßigen Haß gegen die Unruhstifter trat die hochmütige Verachtung der Akademiker hinzu.

Ja, man kann sagen, Eitelkeit und Selbstsucht verletzen um so weniger, da sie sich mit einer gewissen Offenheit und Naivität aussprechen.

Was der Student mit der Naivität und Unbeholfenheit seiner Jugend »das Gute so allzusamm« nennt, das heißt ins Männliche Fausts übertragen: Und was der ganzen Menschheit zugeteilt ist, Will ich in meinem innren Selbst genießen,

Hier wird wie oft vergessen, daß jede Wahrheit einen Punkt hat, wo sie, mit törichter Überkonsequenz ausgeübt, Unwahrheit wird. Man ist nicht genial, wenn man stottert, man ist nicht schlicht, indem man niggert, man ist nicht neu, indem man imitiert. Hier mehr wie irgendwo entscheidet die Ehrlichkeit. Wir können nicht aus unserer Haut und unserer Zeit. Bewußte Naivität ist ein Greuel.

Man arbeitet schlecht im Frühling, gewiß, und warum? Weil man empfindet. Und weil der ein Stümper ist, der glaubt, der Schaffende dürfe empfinden. Jeder echte und aufrichtige Künstler lächelt über die Naivität dieses Pfuscher-Irrtums, melancholisch vielleicht, aber er lächelt.

Endlich "verstehen" wir auch dieses unser Verständnis wieder; d. h. wir sehen, dass das von unserem Standpunkte aus Sinnlose nur durch Betrachtung vom Standpunkte der naiven Persönlichkeit aus sinnvoll erschien, abgesehen davon aber für uns sinnlos bleibt. Die Naivität war unverständlich; dann wurde sie bedeutsam-verständlich; endlich wird sie als an sich nichtig verstanden.

Da aber das Leben mehr aus Häufigem und Niedrigem besteht als aus Seltenem und Kostbarem, so ist er kein Beobachter des Lebens, sondern ein Beschauer. Trotzdem hat er keine Beschaulichkeit, denn er hat keine Naivität. Man muß seine Bildung als profund bezeichnen und seinen Geschmack als über jeden Zweifel erhaben.