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Aktualisiert: 8. Juli 2025
Als eine alte Frau über die Teuerung zu jammern begann und arg auf die hohe Obrigkeit schimpfte, klopfte Herr Dufresne sie auf die Schulter und meinte in tadellosem Deutsch und wienerischem Akzent besänftigend: »Wie kann man nur so was sagen, Mutterl, wir müssen doch alle froh und glücklich sein, weil wir die Juden losgeworden sind.« Aber das Mutterl begehrte jetzt erst recht auf.
Da krachte und klirrte und kreischte es auch schon unter seinen Füßen und stöhnte und seufzte so seltsam, als käm es herauf aus unendlichen Tiefen. Mit Schrecken hatte er erkannt, daß er im Nebel auf den flachuferigen kleinen See geraten war. Rasch kehrte er um. Da stand ein armes kleines Mutterl vor ihm, dicht in ein altes Wolltuch gehüllt.
»Gelt, Mutterl«, sagte Adi, als hätte sie die peinigenden Gedanken der geliebten Frau erraten, »gelt, jetzt wirst du mir keine so garstigen Andeutungen mehr machen, ich soll halt doch den Krohner Sepp nehmen, weils die Mutter will, die der Reichtum blendet? Jetzt kann ichs dir ja sagen: eh ich den genommen hätt, so reich er auch ist, wär ich ledig geblieben.
Durfte sie den vorschnell gefaßten Entschluß, ihn aufzusuchen, um ihn wenigstens für die Mutter zu retten, auch wirklich ausführen? Es konnte gut sein für ihn und für das arme alte Mutterl. »Das erkannte Gute aber soll man ausführen, je eher, desto besser.« Das war einer der letzten Aussprüche ihrer sterbenden seelengroßen Mutter. Danach hatte sie immer gehandelt und wollte es auch jetzt tun.
Plötzlich wandte er sich um. Er wollte doch dem guten Weiblein nicht ein Almosen hingeworfen haben seiner Lebensretterin! Und wie ers gab, wars ein Almosen. Also fragte er: »Hat's Mutterl wohl Kinder?« »I freil wuhl ihra zwölfi!« »Nun, dann machen Sie den Kindern heut eine rechte Freud, bitte.« Und er gab ihr ein zweites Goldstück. »Von einem, dem heut eine große Freude gestorben ist.«
Die Mutter hatte nicht zugehört und erkundigte sich, während Arnold der Großmutter die Hand drückte, bei Frau Lichtnegger, was denn der Doktor gestern gesagt habe ... Er war eine halbe Stunde geblieben, so gut habe er sich mit dem Mutterl unterhalten. Was sie denn für Schätze in all den Kisten hat, habe er gefragt ... »Ja, das mußt du dir anschaun« sagte die Mutter zu Arnold, wie in einem Museum, indem sie unter dem Kopfpolster einen Schlüsselbund hervorzog. »Acht Schlüssel und nur drei ganze Schlösser im ganzen Zimmer« sie zeigte auf die Kisten »und was ist drin: ein bißchen stinkige Kohle und das glaubst du, Mutter, daß dir irgendjemand wegtragen wird und dabei kannst du die Kisten nur so aufheben, daß dir der Deckel in der Hand bleibt, so alt sind sie aber wenn sie nur hübsch zugesperrt sind
Verwirrt blieb Christine auf der Schwelle stehn. Frau Betti aber eilte ihr entgegen, so schnell es ihre alten Beine vermochten, sank vor ihr nieder und weinte Tränen auf die Hände der wonnevoll Ueberraschten. Verwirrt und errötend zog Christine das ganz fassungslose Mutterl empor.
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