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Aktualisiert: 20. Juni 2025


MORTENSGAARD. Ich wüßte nicht, warum ein freisinniger Mann sich scheuen sollte, sein Leben so vollständig wie möglich auszuleben. Aber, wie gesagt, sei'n Sie von jetzt an vorsichtig.

ROSMER. Wollen Sie die Güte haben, mir zu sagen, was es ist? MORTENSGAARD. Können der Herr Pastor es nicht selbst erraten? ROSMER. Nein; durchaus nicht. Ganz und garnicht. MORTENSGAARD. Ja ja; dann muß ich wohl mit der Sprache heraus ... In meinem Besitz befindet sich ein seltsamer Brief, der hier auf Rosmersholm geschrieben ist. ROSMER. Fräulein Wests Brief, meinen Sie? Ist der so seltsam?

'S kann leicht kommen, daß auch Sie ein Gebrandmarkter werden. ROSMER. Ich fühle mich, was das Persönliche betrifft, vollständig unverwundbar, Herr Mortensgaard. Mein Lebenswandel bietet keine Angriffspunkte. Das ist ein großes Wort, Herr Pastor. ROSMER. Mag sein; aber ich habe das Recht, es auszusprechen.

MORTENSGAARD. Ja dann schreibt sie, in etwas konfuser Weise, von einem sündhaften Verhältnis auf Rosmersholm wisse sie nichts. Ihr sei niemals unrecht geschehen. Wenn derartige Gerüchte umliefen, so bitte sie mich dringend, im »Leuchtturm« keine Notiz davon zu nehmen. ROSMER. Wird kein Name genannt? MORTENSGAARD. Nein. ROSMER. Wer brachte Ihnen den Brief?

Es dürften wohl solche Leute sein, Fräulein, von denen mans am wenigsten gedacht hätte. Nun, das stellen Sie sich doch bloß so vor, Frau Hilseth. Denn bestimmt wissen können Sie sowas doch nicht. FRAU HILSETH. So, Fräulein meint, ich könnts nicht wissen? Na, ob ichs wissen kann! Nämlich, wenns denn absolut heraus muß, ich bin selber mal mit 'm Brief bei Mortensgaard gewesen. Nein, wirklich!

ROSMER. Wie dachte sie es sich denn, daß Sie sich rächen könnten? MORTENSGAARD. In dem Briefe heißt es: wenn mir Gerüchte über ein sündiges Treiben auf Rosmersholm zu Ohren kommen sollten, so möchte ich alledem nicht trauen; denn bloß schlechte Menschen sprengten solche Gerüchte aus, um Sie unglücklich zu machen. ROSMER. Steht das in dem Briefe!

MORTENSGAARD. Dann wirds morgen früh drin stehn. Das ist eine große wichtige Neuigkeit, daß Pastor Rosmer auf Rosmersholm glaubt, er könne für die Sache des Lichts auch in =diesem= Sinne eintreten. ROSMER. Ich versteh Sie nicht ganz. MORTENSGAARD. Ich meine: unsre Partei erhält eine starke moralische Stütze, so oft wir einen ernsten christlich gesinnten Anhänger gewinnen.

MORTENSGAARD. Es war in der letzten Lebenszeit Ihrer seligen Gattin. Es mag jetzt etwa anderthalb Jahr her sein. Eben diesen Brief nenn ich seltsam. ROSMER. Sie wissen doch, daß meine Frau zu der Zeit geisteskrank war. MORTENSGAARD. Ich weiß, daß viele das glaubten. Aber ich meine, dem Briefe konnte man so etwas nicht anmerken. Wenn ich den Brief seltsam nenne, so mein ich etwas andres damit.

Aber dazu kriegt er keine Erlaubnis nicht. Na, und dann hat er schwer dafür büßen müssen ... Aber später, o, da ist der Mortensgaard wieder obenauf gekommen! 'S gibt so manche, die =den= Mann aufsuchen. REBEKKA. Die kleinen Leute wenden sich am liebsten an ihn, wenn sie Rat und Hülfe brauchen. FRAU HILSETH. O, 's dürfte wohl noch andre als bloß kleine Leute geben, die

Vielleicht ist es dieser Mortensgaard, der die beiden aneinander gehetzt hat. REBEKKA. Das ist wohl möglich ... Kennen Sie diesen Peter Mortensgaard? FRAU HILSETH. Ih bewahre. Wie kann Fräulein sowas glauben? So einer wie der! REBEKKA. Meinen Sie, weil er diese schreckliche Zeitung herausgibt?

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