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Keiner von allen unsern verstorbenen komischen Dichtern, von denen es sich noch der Mühe verlohnte zu reden, ist so alt geworden; keiner von den itztlebenden ist es noch zur Zeit; keiner von beiden hat das vierte Teil so viel Stücke gemacht. Und die Kritik sollte von ihnen nicht eben das zu sagen haben, was sie von dem Menander zu sagen fand? Sie wage es aber nur, und spreche!

Von Originalitaet kann bei beiden nicht, aber wo moeglich noch weniger bei Terenz, die Rede sein; und das zweifelhafte Lob korrekterer Kopierung wird wenigstens aufgewogen dadurch, dass der juengere Dichter wohl die Vergnueglichkeit, aber nicht Lustigkeit Menanders wiederzugeben verstand, so dass die dem Menander nachgedichteten Lustspiels des Plautus, wie der 'Stichus', die Kaestchenkomoedie, 'Die beiden Backchis', wahrscheinlich weit mehr von dem sprudelnden Zauber des Originals bewahren als die Komoedien des "halbierten Menander". Ebensowenig wie in dem Uebergang vom Rohen zum Matten der Aesthetiker, kann der Sittenrichter in dem Uebergang von der Plautinischen Zote und Indifferenz zu der Terenzischen Akkommodierungsmoral einen Fortschritt erkennen.

Die Flegeleien und Zoten, welche zwar Menander einigermassen vermied, an denen aber bei den anderen Poeten kein Mangel ist, sind das wenigste; weit schlimmer ist die grauenvolle Lebensoede, deren einzige Oasen die Verliebtheit und der Rausch sind, die fuerchterliche Prosa, worin was einigermassen wie Enthusiasmus aussieht allein bei den Gaunern zu finden ist, denen der eigene Schwindel den Kopf verdreht hat und die das Prellergewerbe mit einer gewissen Begeisterung treiben, und vor allem jene unsittliche Sittlichkeit, mit welcher namentlich die menandrischen Stuecke staffiert sind.

Will man aber in aller Kürze und ohne den Anspruch, damit etwas Erschöpfendes zu sagen, dasjenige bezeichnen, was Euripides mit Menander und Philemon gemein hat und was für jene so aufregend vorbildlich wirkte: so genügt es zu sagen, dass der Zuschauer von Euripides auf die Bühne gebracht worden ist.

Mir ist es unbegreiflich, wie Menander diesen Stoff ohne den Chremes und ohne den Clitipho habe behandeln können; beide sind so genau hineingeflochten, daß ich mir weder Verwicklung noch Auflösung ohne sie denken kann. Einer andern Erklärung, durch welche sich Julius Scaliger lächerlich gemacht hat, will ich gar nicht gedenken.

Niemand wird die Euripideische Poesie der Homerischen an die Seite stellen wollen; aber geschichtlich betrachtet sind Euripides und Menander voellig ebenso die Bibel des kosmopolitischen Hellenismus wie die 'Ilias' und die 'Odyssee' diejenige des volkstuemlichen Hellenentums, und insofern hatten die Vertreter dieser Richtung guten Grund, ihr Publikum vor allem in diesen Literaturkreis einzufuehren.