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Aktualisiert: 16. Juni 2025
Das wäre mir nie zu Sinne gekommen, als ich zum ersten Male zu diesem Hause heraufstieg und des andern Tages seinen Inhalt sah, daß alles so kommen würde, wie es kam, und daß das alles zu meinem Eigentume bestimmt sei. Auch begriff ich jetzt, weshalb er meistens, wenn er von seinem Besitze sprach, das Wort »unser« gebrauchte. Er bezog es schon auf Mathilden und ihre Kinder.
Als ich einen Mann sagen gehört hatte, daß die Fürstin, in deren Abendgesellschaften ich zuweilen sein durfte, so schöne Töne in dem Angesichte habe, daß sie nur Rembrandt zu malen im Stande wäre, wurde ich nicht bloß auf die Fürstin noch mehr aufmerksam, die in ihrem hohen Alter noch so schön war, sondern ich betrachtete auch Mathilden wieder genauer und lernte die Schönheit, wenn schon manche Jahre über sie gegangen sind, besser kennen.
Ein schöner alter Herr, wahrscheinlich der Gatte der ältlichen Frau, welche neben Mathilden gesessen war, bot der Hausfrau den Arm, um sie über die Treppe hinab zu geleiten, dasselbe tat mein Gastfreund mit der ältlichen Frau. Einige Paare entstanden noch auf diese Weise, das Andere ging gemischt. Ich blieb stehen und ließ die Leute an mir vorüber gehen, um mich nicht vorzudrängen.
Nach mehreren Tagen nahm er Abschied und verließ uns. Wir machten alle eine kleine Reise in das Ahornwirtshaus, und ich stellte Kaspar und alle Andern, die mit mir in Verbindung gewesen waren, Risach, Mathilden, meinen Eltern und Natalien vor. Wir blieben sechs Tage in dem Ahornhause. Von da gingen wir in den Sternenhof.
Als wir da eine Strecke vorwärts gekommen waren, sahen wir Mathilden außerhalb des Gartens gegen den Meierhof gehen. Das Pförtchen, welches von dem Garten gegen den Meierhof führt, war in der Nähe und stand offen. »Ich werde meiner Mutter folgen und werde gleich jetzt mit ihr sprechen«, sagte Natalie. »Wenn ihr es für gut haltet, so tut es«, erwiderte ich. »Ja, ich tue es, mein Freund. Lebt wohl.«
Da die Kinder in dem Alter Mathildens ihren Eltern ohne Bedingung zu folgen haben, und da gute Kinder, wozu ich Mathilden zähle, auch wenn es ihrem Herzen Schmerz macht, gerne folgen, weil sie der Liebe und der bessern Einsicht der Eltern vertrauen; so hätte ich nur sagen dürfen, mein Gatte und ich erkennen, daß zum Wohle Mathildens das Band, das sie geschlungen hat, nicht fortdauern dürfe und daß sie daher dasselbe abbrechen möge; allein ich habe euch die Gründe unserer Ansicht entwickelt, weil ich euch hochachte und weil ich auch gesehen habe, daß ihr mir zugetan seid, wie ja auch euer Geständnis beweist, welches freilich etwas früher hätte gemacht werden sollen.
Auch von Mathilden und dem Sternenhofe so wie von dem Asperhofe und meinem Gastfreunde mußte ich noch Manches nachholen, was das Bild ergänzen sollte, welches sich die Meinigen von den dortigen Verhältnissen machten.
Gustav wird einmal den Sternenhof und was dazu gehört erhalten; denn das Haus ist Mathilden so lieb geworden, daß sie wünscht, daß es ein Eigentum ihrer Familie bleibe und daß die kommenden Geschlechter das ehren, was die erste Besitzerin darin niedergelegt hat.
Wir sprachen die gewöhnlichen Bewillkommungsworte und andere unbedeutende Dinge. Dann verfügten wir uns in unsere Zimmer. Noch an demselben Tage und am nächsten besah mein Gastfreund verschiedene Dinge, welche zur Bewirtschaftung des Gutes gehörten, besprach sich mit Mathilden darüber, besuchte selbst ziemlich entfernte Stellen und ordnete im Namen Mathildens an.
Nachdem so drei Tage vergangen waren, nachdem wir die verschiedensten Stellen des Schlosses, des Gartens, der Felder und der Wälder gemeinschaftlich besucht hatten, nachdem wir auch manchen Augenblick in den Gemäldezimmern und in denen mit den altertümlichen Geräten zugebracht und an Verschiedenem uns erfreut hatten, nachdem endlich auch alles, was in Angelegenheiten des Gutes zu besprechen und zu ordnen war, zwischen Mathilden und meinem Gastfreunde besprochen und geordnet worden war, wurde auf den nächsten Tag die Abreise beschlossen.
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