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Aktualisiert: 16. Mai 2025
Es kam von der Ziegelei her, ein rotgetupftes, seidenes Tuch auf dem Kopfe, die pralle Büste hochaufgerichtet, mit einem herausfordernden Wiegen in den Hüften, daß die weiten Röcke wie reife Halme wogten. Johann Bogdán stand starr, als hätte ihn jemand vor die Brust gestoßen. Das war die Marcsa! So ging kein zweites Mädel im ganzen Komitat. Er warf sein Gepäck auf die Erde und stürmte los.
Sag's nur grad raus, wenn du mich nicht mehr willst. Reinen Wein will ich haben! Ja, oder nein? Ich werde dich nicht zwingen zum heiraten. Sag's nur gleich: ja oder nein! Marcsa schwieg. Es war irgend etwas in seinem Gesicht, in seinem einzigen Auge, das ihr den Atem nahm, wie mit kalten Fingern in ihren Eingeweiden wühlte.
Und er lächelte fast bei der Vorstellung, wie auch der gnädige Herr gleich ein glattes Gesicht bekäme, und erstaunt, fragende Augen. Sprach er da nicht gerade von der Marcsa? Was ging ihn die an? Trotzig richtete sich Bogdán auf. Mit der Marcsa ordne ich mir meine Angelegenheit schon selbst, gnädiger Herr.
Der Herr sprach von Tapferkeit und Vaterland, lauter überflüssiges Zeug, das nichts mit der Marcsa zu schaffen hatte! Er ließ ihn sprechen, ließ die Worte auf sich niederprasseln, wie Regen, ohne sich um ihren Sinn zu kümmern. Sein Blick irrte unruhig hin und her, vom Herrn zur Marcsa und zum Waldhüter, bis er an etwas Glänzendem neugierig haften blieb.
Es war der vernickelte Knauf am Hirschfänger, den der alte Waldhüter an seiner Seite trug, der funkelnd die Sonne spiegelte. Wie ein Bajonett, dachte Bogdán; und der Einfall durchzuckte ihn, das Ding aus der Scheide zu reißen, und dem Luder, der Marcsa in den Leib zu rennen, bis zum Heft. Aber ihre runden Hüften, die bauschigen, bunten Röcke machten ihn irre.
Er? . . . Mit diesem Gesicht, vor dem die Bahnwärters Juli sich bekreuzigt? . . . War die Marcsa nicht im ganzen Komitat berüchtigt wegen ihrer spitzen Zunge und ihrer Hochnäsigkeit? Schockweise hatte sie die Männer abblitzen lassen, alle ausgelacht, alle zum Narren gehalten, ehe sie sich endlich in ihn vergaffte.
Was hatte dieses Affengesicht, dieses zerflickte, scheckige Gefries, das ihm der verdammte Gauner, der Betrüger, der sich einen berühmten Professor schimpfen ließ, da zusammengeschustert hatte, mit Johann Bogdán zu tun, mit dem Johann Bogdán, dem die Marcsa die Ehe versprochen und weinend das Geleit gegeben hatte, als es losging.
In den Augen des Buckligen blitzte es auf: Die schöne Marcsa! Das glaub' ich! Vorarbeiterin ist sie geworden. Man sagt zwar, daß sie noch nie eine Hülse in der Hand gehabt hat, dafür haben aber die Hände des gnädigen Herrn
Für die Marcsa gab es nur einen Johann Bogdán, der war Herrschaftskutscher und der schönste Mann im Dorf. War er noch Herrschaftskutscher? . . . Der gnädige Herr wird sich hüten, sein schönes Zeugel mit so einer Vogelscheuche zu verschandeln und in die Komitatshauptstadt hineinzufahren mit einer Fratze auf dem Bock! Zum Heuen wird man ihn schicken, zum Ausmisten im Stall.
Bogdán ließ ihn schreien, und starrte, wie hypnotisiert, auf den glänzenden Knauf hinüber. Erst als immer wieder der Name »Marcsa« an sein Ohr schlug, wurde er wieder aufmerksam. Die Marcsa steht jetzt in meinem Dienst hörte er den Herrn sagen, Du weißt, ich kann dich gut leiden, Bogdán; ich will dich auch wieder bei den Pferden beschäftigen, wenn dir darum zu tun ist.
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