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Aktualisiert: 31. Mai 2025


Seine Unabhängigkeit schenkt ihm keine Freiheit, sein Ichbewußtsein entfernt ihn von der Liebe; er ist die tragische Figur der modernen Welt und, zum Apostel berufen, bricht er auf dem höchsten Gipfel seiner Persönlichkeit, seiner Einsamkeit und seines vergeblichen Gottverlangens vor dem Unerreichbaren zusammen. Die Frau als Literat

Daß diese Lehre eine lebenverneinende ist, versteht sich nach allem Dargelegten von selbst; der Literat ist ja wesensnotwendig ein Pessimist.

Denn es ist nicht die Leidenschaft, die mich verwandelt, sondern die Verwandlungen der Leidenschaft verwandeln mich mit, also letzten Endes ein Moralisches. Auf dieses Moralische muß der Literat als Schöngeist verzichten.

B. im Götz, im Egmont, da verwandelt es sich unter seiner Hand in ein Gemälde innerer Seelenzustände. So bekämpft und verhöhnt auch Lessing die Aristokratie hochgelehrter Perückenhäupter, nirgends die politische Aristokratie, den Sultanismus, die Favoritenherrschaft seiner Zeit. Auch er war ein Literat, kein Publizist.

Statt dessen fand ich mich zurückgeworfen und isoliert unter dreifach erschwerenden Umständen: als Literat; als Deutscher ohne gesellschaftliche Legitimation; als Jude ohne Zugehörigkeit.

Der Stoff ist wahr, und die kräftige Durchführung kommt aus einem Schwarzwälder Naturell und aus einer Seele, die selbst Schweres durchgemacht hat; es ist aber überhaupt eine viel interessantere und nützlichere Lektüre für einen geistiggesunden Menschen die Darstellung, wie Gottes Wege und die Wege des Menschen, wie große Sünde und großes Unglück in einandergreifen, als was ein Literat lustig zusammenphantasirt hat.

Sein Haus und seine Fabrik sollten mir verschlossen bleiben, bis meine Führung bewiesen, daß ich von den »Wahnideen« geheilt sei. In der Familie eines seiner Beamten verschaffte er mir Kost und Wohnung. Es waren einfache, aber lärmende und triviale Menschen, denen ich als Neffe ihres Brotgebers Respektsperson, als angehender und zugleich mißglückter Literat lächerliches Geschöpf war.

Der schöpferische Mensch ist Wahrheitszeuge, Blutzeuge, indes der Psycholog die Menschheit und sich selbst verrät. Dieser Prozeß des Verrats ist wichtig genug, um näher betrachtet zu werden. Ebenso wie der Literat als Dilettant ist der Literat als Psycholog ein isolierter Mensch. Aber er ist die ungleich reichere und tiefere Natur.

Haben wir es nicht erlebt, wie die Idee des Gesamtkunstwerks als bizarre Laune eines Genies in sich zusammenstürzte? Es war etwas anderes und tieferes als bizarre Laune. Es war das Mißverständnis am Mythos. Denn es ist klar, daß der Literat als Apostel, da er keine Selbstlosigkeit besitzt, keinen Mythos aus sich schaffen kann.

Ist der Opfersinn, die Selbstlosigkeit, die Sachlichkeit unzureichend, die der Literat als Tribun in seinem edelsten Typus darstellt, was wäre dann zureichend? Was geschähe ohne ihn? Wer würde seine Arbeit verrichten, die, wie gesagt, unentbehrlich ist, schon weil sie der Gewohnheit und den eingefleischten Neigungen entspricht?

Wort des Tages

ibla

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