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Aktualisiert: 31. Mai 2025
Wie ich stets, seitdem ich lebte, abgesondert und einsam gestanden hatte, so war ich schon damals überzeugt, daß auch mein Weg als Literat ein einsamer sein und bleiben werde, so weit mein Leben reiche. Was ich suchte, fand sich nicht im alltäglichen Leben. Was ich wollte, war etwas dem gewöhnlichen Menschen vollständig Fernliegendes.
Er ist ein wirklich Kämpfender, nicht bloß wie der Literat als Dilettant einer der in den hintersten Reihen zuschaut. Der Wilde und das Kind sind schlechthin unkomplizierte Menschen; sie sind unkompliziert geboren.
Letzterem Schicksal ist der Literat als Tribun zumeist unterworfen. Von Anbeginn an ist er der geschworene Feind des Dilettanten, da er sozusagen auf Vorposten steht, niemals Zeit hat, nach vielen Seiten sich verkettet findet und, der
Der Literat als Dilettant kann sich nur mit sich vergleichen, aus diesem Grunde erscheint er sich bald überklein, bald übergroß, da sein einziger Spiegel nur das eigene, beständig schwankende, beständig wechselnde, niemals ruhende, losgelöste und isolierte Ich ist.
Der Literat als Dilettant ist niemals einsam; je weniger, je mehr er bei sich und in sich selber steckt. Er stellt sich abseits, um in der künstlichen Einsamkeit einen Ersatz für die natürliche des schöpferischen Menschen zu gewinnen; er schmückt sich mit Einsamkeit, und auch dies ist ein Mittel, um Neugierde zu erwecken.
Es wirken in ihm Kräfte von oben, von den Toten her, von der Erde, vom Volke her. Ganz anders der Literat als Apostel. Er ist der Rebell wider alle Ordnung, es sei denn, die Ordnung habe keinen andern Bezug als auf ihn. Ihm ist alles erlaubt, nicht weil er wie der Psycholog alles erklären kann, sondern weil er es ist, durch den die Dinge und Einrichtungen sind.
Jede Bewegung bringt eine Wandlung hervor, jedoch diese Fülle von Wandlungen führt keineswegs zu einer Verwandlung; die Mittel sind auf dem Wege verausgabt worden, so daß es ein Ziel darüber hinaus nicht mehr gibt. Der Literat hat den Weg, der schöpferische Mensch hat das Ziel. Der Literat wandelt sich, – auf dem Weg, und das beständig; der schöpferische Mensch verwandelt sich, – am Ziel.
Daß Sie Ihre Reiseschilderungen nicht persönlich erlebt haben, daß es nur Erzählungen in "Ichform" sind, kann Ihnen auch kein Literat verübeln. So bleibt nur übrig, endlich die sachlichen Beweise zu erbringen, daß die berührten obszönen Stellen nicht Sie, sondern der Verleger hineinkorrigiert hat.
Demgegenüber ist der Literat als Tribun der einsamste von allen Menschen, ganz an sich geschmiedet, ganz gelöst von der Welt. Was ihn schützt und tröstet, ihn unermüdlich, gewissermaßen verblendet macht, was seinen Ehrgeiz in Glut erhält, ist das Wort. Er hat eine angeborene Liebe zum Wort, und es wäre verwunderlich, wenn er sich bisweilen nicht für einen Dichter hielte.
Mitten in einer prachtvollen Anekdote aber schwieg er plötzlich still, und sah sich nach allen Seiten um. »Suchen Sie wen, Herr Steinert?« frug ihn der junge Literat, der ein eifriger Zuhörer der Geschichten gewesen war und sich immer dann und wann gegen den Mond drehte, auf ein kleines Zettelchen mit Bleistift einzelne Worte wahrscheinlich die Pointen der Erzählungen zu notiren.
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