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Aktualisiert: 1. Oktober 2025
Der Justus rütschte verlegen auf seinem Stuhle hin und her, und um dem Gespräch eine andere Wendung zu geben, fragte er: »Sagt, Frau Lindin, wie geht es denn der Kranken, zu der ihr heute Morgen gerufen wurdet, ist sie besser, oder hat sie der liebe Gott zu sich genommen?« »Die Schuckin meint ihr, Herr Justus, des Daniel Schucks am Burggraben Ehefrau? Die ist sanft und selig im Herrn entschlafen.
Ich wohne auf dem Tiefenweg neben dem Wall, fragt nur nach der Barbara Lindin, jed' Kind kann euch zu mir weisen; und sollt' ich ja nicht zu Haus sein, so gebt nur meinem Hausmann das schwarze Zeug, der Herr Justus wird es sorgsam aufbewahren.« »Der Herr Justus«, sagt' er, »was ist's mit dem, heißt euer Miethsmann Konrad Justus, und ist er seines Berufs ein Theologe?« »Ja«, sagt' ich, »der wohnt bei mir; und woher kennt ihr ihn?« »Ich bin der Corporal Scheuermann«, sagt' er, »und habe den Herrn Justus eher gekannt, als ihr.« »Ja«, sagt' ich, »wenn ihr der seid, so kenne ich euch auch, denn der Herr Justus hat von euch auch schon erzählt, und euch ein gut Zeugniß gegeben.« »Hat er das gethan?« sagt' er, und dem Mann flossen ja, so wahr ich lebe, die Thränen über die Backen herunter. »Und was ist Herr Justus hier«, fragt er, »und geht es ihm wohl?« »Es geht ihm wohl«, gab ich zur Antwort, »könnt' ihm aber auch besser gehen;« und so redeten wir ein Langes und Breites von euch und wurden gute Freunde mit einander.
Und es währte nicht lange, so stand er mit seiner Dorothe am Altare der Pfarrkirche zu Veitsberg, und ward über Beide unter Gebet und Segen der Spruch der Schrift ausgesprochen: »Ich will ihnen einerlei Herz geben, daß sie mich fürchten sollen ihr Leben lang, auf daß es ihnen und ihren Kindern nach ihnen wohl gehe.« Und wie der Herr Pfarrer Amen gesagt, da hieß es noch einmal: »Amen!« »Amen!« Denn als Zeugen standen am Altar die alte Lindin vom Tiefenweg zu Gießen und der Corporal Scheuermann.
Heute war der Racheengel dem Gerst in Gestalt der alten Lindin genaht, möchte sein Gewissen bald erwachen und er uns in anderem Lichte erscheinen, wenn wir ihm in unserer Erzählung wieder begegnen! Doch die Sünde läßt ihren Knecht nicht sobald aus ihrem Solde. »Wie der Löwe auf den Raub lauert, also ergreifet zuletzt die Sünde den Uebelthäter.« So sang Dorothe ihren Kindern vor am offnen Fenster.
Laß' sie denn, Frau Lindin, laß' sie den für mich sorgen, der die Vögel nährt und die Lilien kleidet.«
Denn wie eine Mutter ihr wiedergefundenes Kind, empfing ihn die alte Lindin, aber über ihre Zunge kam kein Wort von dem, was sie für ihn gethan. Das meint wohl der Apostel, wenn er sagt: »Die Liebe blähet sich nicht.« Am andern Morgen mußte Justus noch einmal im Verhör erscheinen, und hier kam seine Unschuld völlig an den Tag.
Aber das that der Herr Rath nicht, denn einmal war er ein gar feiner, liebreicher Mann, und mäßigte als ein Vernünftiger seine Rede, und dann kannte er die Weise der Frau Lindin gar genau, wie sie die ganze Stadt kannte; er wußte, daß ihre Rede zwar nicht immer wie Honig war, daß ihr Herz aber ein warmes, treues Christenherz sei, voll Liebe zu Gott und voll Treue gegen die Menschen.
Und wie ich ging, so trug mir der Corporal einen freundlichen Gruß an euch auf und er wolle euch bald besuchen.« »Der gute Scheuermann von der Marksburg«, sprach gedankenvoll der Justus; »also denkt er mein noch. Habt Dank Frau Lindin für die Nachricht, sie hat mir wohl gethan.
Der alte Zacharias Storch von Bolenbach, der Simon Kleinfelder, der gute treue Jäger, die Freunde, die immer Rath und Trost gehabt hatten, sie waren in die Ewigkeit eingegangen. Und ihnen war auch die alte Lindin gefolgt.
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