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Aktualisiert: 16. Juni 2025


Er stand auf, um in sein Zimmer hinaufzugehen und seine Perücken zu locken oder seine Busenkrause zu tollen, was er meistens tat, wenn er schlechter Laune war. Doch jetzt wendete sich die Pfarrfrau an ihn und stellte ihm auch eine Frage. »Da Ihr, Herr Fähnrich, überall herumkommt, kennt Ihr wohl auch diesen Liljecrona, der Pfarrer in Finnerud istDer Fähnrich erschrak.

Soviel sie gehört habe, seien bis jetzt immer nur ältere, gesetzte Männer zu diesem fetten Bissen gekommen. Liljecrona zuckte die Achseln. Er habe ja nie die Absicht gehabt, dahin zu streben. Das Glück sei ihm gar zu hold gewesen. Er selbst sei mit seiner bisherigen Lage ganz zufrieden gewesen. Aber er habe sich doch gemeldet, warf die Tante ein.

Nun begriff sie: er hatte gewollt, sie und Pastor Liljecrona sollten sich sehen und sprechen. Ja, so mußte es sein! Als ihm gestern abend der Speziestaler von ihr gegeben worden war, hatte er den Skiläufer zu seinem Bruder geschickt, um ihn nach Svansskog zu locken. Hier hatte er ihn dann den ganzen Tag auf sich warten lassen, und als er am späten Abend eintraf, kam er in dieser Tracht.

»Eigentlich bin ich des Schreibens nicht recht fähigfing nun die Kleine an aufzusagen, »und so bitte ich, daß die geschätzte Jungfer selbst nachdenken möge. Pfarrer Liljecrona hat jetzt eine gefunden, die ihn glücklich machen würde, wenn Ihr nicht im Wege stündet. Wenn die Jungfer gutwillig fortginge, so dürfte sie einer nie aufhörenden Dankbarkeit gewiß sein, und für die Zukunft würde gesorgt werden. Außerdem möge die Jungfer auch bedenken, daß man in der neuen Gemeinde eine Pfarrfrau von unbescholtenem Lebenswandel verlangen würde

Was er vorhin vom Heiraten gesagt hatte, schien doch Eindruck auf sie gemacht zu haben. Vielleicht war Liljecrona als Schwiegersohn ausersehen, und jetzt hatten am Ende seine Worte den Gedanken in ihr erweckt, er sei nicht so ganz geeignet dazu. »Olle Liljecronasagte er. »Gewiß kenne ich ihn. Ich bin sogar wiederholt bei ihm in Finnmarken gewesen.

Jetzt, während der dunkle Schmied spielte, fiel ihr wieder ein, was sie eben heute über den Verwalter auf Henriksberg gehört hatte, diesen Verwalter, der früher ein so großer Geigenkünstler gewesen war. Pastor Liljecrona hatte ihr alles von seinem Bruder erzählt. Er hatte ja den ganzen Tag in Svansskog auf ihn gewartet, und deshalb hatten sie wohl soviel von ihm gesprochen.

Die Pfarrerstochter sah diese einfache Frau an. Und mit einem Male wurde ihr klar, was für ein prächtiger junger Mann Pfarrer Liljecrona gewesen war, und sie begriff, wie entsetzlich unglücklich sich seine Frau fühlen mußte. Da gewannen bei Maja Lisa die gewohnte Freundlichkeit und Teilnahme wieder die Oberhand, und sie erwiderte mit bebender Stimme: »Ach, ich kann es nicht!

Aber der Pfarrer verlangte eine Antwort, und endlich wurde sie so weit Herr ihrer selbst, daß sie mit ziemlich ruhiger Stimme sagen konnte: »Lieber Herr Vater, ich habe Frau Pastor Liljecrona noch nie gesehen und verstehe nicht, was Ihr meinet

Auf diese Weise war es also zugegangen, daß Sven Liljecrona sein Geigenspiel aufgegeben und dafür Hüttenverwalter geworden war. Maja Lisa hatte schweigend zugehört, ohne den Pfarrer ein einziges Mal zu unterbrechen. Ach, es kam ihr ganz merkwürdig vor, daß sie nun den bald sehen sollte, der so Trauriges erlebt hatte und der eine so tiefe Liebe dauernd bewahren konnte!

Der Bischof hat gewiß so freundlich und klug wie möglich geschrieben, aber Pastor Liljecrona ist ein stolzer, heftiger Mann. Er hat sich außerordentlich beschämt gefühlt und ist aufs tiefste verletzt gewesen. Es ist anzunehmen, daß sein gutes Herz schließlich gesiegt hätte, wenn nichts in der Sache geschehen wäre.

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