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Aktualisiert: 4. Mai 2025
Zur Festmachung solcher Schlußfolgerungen eignet sich die Schrift sehr viel besser als Rituale oder mündliche Ausdrücke, womit allerdings nicht gesagt ist, daß sie damit auch die gemeinsame Teilhabe an diesen Schlußfolgerungen erleichtert. Was an Breite gewonnen wird, geht an Tiefe verloren. Die Lebenspraxis wird damit nicht nur effektiver, sondern auch komplexer.
Der Luxus einer großen Armee und die Kosten für lange militärische Ausbildungszeiten gehören einer überholten Lebenspraxis an. Ein Soldat auf Lebenszeit ist ein Anachronismus. Die Kriegswirklichkeit verändert sich mit der Geschwindigkeit, in der neue Waffensysteme entwickelt werden.
Darüber hinaus bezeichne ich damit einen Zustand, in dem nicht mehr eine einzige Sprache und Schriftkultur vorherrscht und allen Bereichen der Lebenspraxis ihre Strukturen und Regeln aufzwingt, so daß neue Formen der Selbstkonstituierung verhindert werden.
Ungeachtet ihrer Ziele und ihres Erfolgs erlauben uns diese Sprachen, die kognitiven Bedingungen und ihren Beitrag zur Effizienzsteigerung in unserer Lebenspraxis genauer zu untersuchen. Die erhöhte expressive Kraft in den erwähnten literarischen Kunstsprachen ist dabei noch relativ leicht nachzuvollziehen.
Der neue pragmatische Kontext braucht andere Erziehungs- und Ausbildungsziele: das Erkennen von Beziehungen und Zusammenhängen in einer sehr dynamischen Welt, die Fähigkeit zu hinterfragen und in Frage zu stellen, den Umgang mit einer Komplexität, die unsere Lebenspraxis nachhaltig beeinflußt und den Umgang mit einem Kontinuum von Werten.
Wer die soziale Frage »lösen« will durch eine ausgedachte oder sonstwie entstandene Wirtschaftsweise, der wird diese Schrift nicht praktisch finden; wer aus den Erfahrungen des Lebens heraus die Menschen zu solchen Arten des Zusammenschlusses anregen will, in denen sie die sozialen Aufgaben am besten erkennen und sich ihnen widmen können, der wird dem Verfasser des Buches das Streben nach wahrer Lebenspraxis vielleicht doch nicht absprechen.
Das Bildungsprinzip der Schriftkultur bringt ein bestimmtes Verständnis von Konformität und Standardisierung mit sich, das der Lebenspraxis entspricht, die eine standardisierte Bildung notwendig gemacht hatte. Für die heute zur Verfügung stehenden alternativen Ausdrucks- und Kommunikationsmittel hat das derzeitige Bildungssystem offenbar keinen Platz.
Einerseits zeigt sich Japan als eine an den Vorurteilen der Schriftkultur und traditionellen Bildung ausgerichtete Gesellschaft, streng hierarchisch organisiert, frauen- und fremdenfeindlich, dogmatisch; andererseits, trotz der gegenwärtigen Krise in Japan, beweist es eine erstaunliche Fähigkeit, sich auf die veränderten Bedingungen der Lebenspraxis und der Selbstsetzung als Japaner und zugleich als integrierte Mitglieder der Weltgemeinschaft einzurichten.
Verständlich ist ebenfalls, daß sie sich aus diesem Grunde auch weiterhin der Schriftkultur verpflichtet fühlen und daß viele in ihr ein Allheilmittel für die heutigen Probleme sehen, die sich aus den schnellen technologischen Veränderungszyklen, aus den neuen Formen menschlicher Interaktion und aus der neuen Lebenspraxis ergeben.
Unter dem Einfluß religiöser Prämissen ging die Erziehung später über die Vermittlung des unmittelbaren, eng an die Lebenspraxis gebundenen Wissens hinaus und wurde, wenn auch nicht ganz mühelos, institutionalisiert in Form von Schulen und Universitäten, in denen Wissen, Wissenschaft und Gelehrsamkeit verbreitet wurden.
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