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Aktualisiert: 4. Juni 2025


Ein leichtes höhnisches, fast mitleidiges Lächeln glitt über Drouyn de L'huys' ernste Züge.

Drouyn de L'huys will durchaus den Frieden aufrecht erhalten wissen,“ sagte der Kaiser schnell. Der Blick der Kaiserin flammte auf, sie machte eine leichte Wendung und führte einen Augenblick ihr Taschentuch an die Lippen.

Ich kann indeß eine Bemerkung nicht unterdrücken, welche ein wenig gegen die Übertragung des auswärtigen Ministeriums an ihn sprechen möchte. Herr Drouyn de L'huys gilt in Folge der Verhältnisse, unter denen er das Portefeuille im Jahre 1866 abgegeben, für einen großen Gegner Preußens und für einen Fürsprecher kriegerischer Unternehmungen.“

Eure Majestät haben liberale Institutionen durch liberale Personen einführen lassen,“ erwiderte Drouyn de L'huys, „und zwar durch Personen, welche durchdrungen sind von dem parlamentarischen Doctrinismus, der niemals selbstständig und fest handelt, sondern immer nach rechts und links hin lauscht, was wohl der leicht beweglichen öffentlichen Meinung in jedem Augenblick am meisten zusagen möchte. Es ist aber,“ fuhr er fort, „eine alte Regel der Staatskunst, daß man liberale Institutionen immer durch sehr feste und energische Männer einführen lassen muß, durch Männer, welche in ihren Grundgesinnungen wesentlich conservativ und vor Allem der Regierung und der Dynastie sehr ergeben sind, damit man in der freiern Bewegung die Zügel nicht aus den Händen verliert,

Drouyn de L'huys neigte betätigend das Haupt. „Ich erinnere mich, Sire,“ sagte er, „daß jene Ansicht, welche auch heute noch die meinige ist, damals unausführbar war, weil Eurer Majestät Marschälle erklärten, daß eine militairische Action in jenem Augenblick unmöglich oder höchst bedenklich sei.

In einem schön gearbeiteten Kamin brannte ein helles Feuer. Napoleon legte seinen Ueberrock ab und ließ sich, indem er fröstelnd zusammenschauerte, in einen tiefen Lehnstuhl vor dem Kamin nieder. Drouyn de L'huys nahm auf seine Einladung neben ihm Platz und erwartete schweigend die Anrede seines Souverains, der einige Augenblicke in sinnendem Nachdenken auf die züngelnde Flamme blickte.

Drouyn de L'huys blickte lange ernst und schweigend vor sich nieder, dann erhob er das kluge offene Auge zu dem Kaiser, der mit dem Ausdruck lebhaftester Spannung seine Antwort erwartete. Er sprach ruhig und langsam, jedes Wort scharf betonend: „Eure Majestät haben mir in wenig Worten eine Frage gestellt, welche nicht leicht ist kurz zu beantworten.

Madame Drouyn de L'huys wird sogleich bereit sein, vor Eurer Majestät zu erscheinen, sie ist noch mit ihrer Toilette beschäftigt.“ „Ich bitte Sie,“ sagte der Kaiser, „Ihre Gemahlin nicht zu derangiren. Lassen Sie uns in Ihr Cabinet gehen, ich möchte ein wenig mit Ihnen plaudern. Der General wird die Güte haben mich hier zu erwarten.“

Die Lage ist ernst, mein lieber Herr Drouyn de L'huys,“ sagte Napoleon endlich, indem er, wie einen raschen Entschluß fassend, sofort auf den Gegenstand einging, der seine Gedanken beschäftigte,

Ich bin nicht in der Lage, Sire,“ erwiderte Drouyn de L'huys ruhig und kalt, „das Vertrauen Eurer Majestät zu theilen. Selbst da, wo bestimmte Verträge vorlagen, hat Oesterreich uns oft im Stich gelassen. Gegenwärtig aber scheint mir, so weit ich die Lage beurtheilen kann, nicht einmal irgend eine faßbare Verhandlung zu existiren.

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