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Aktualisiert: 4. Juni 2025


Ich achte Herrn Drouyn de L'huys hoch,“ sagte er mit einiger Zurückhaltung, „er ist ein Mann von großer und ausgedehnter Erfahrung, von tiefen Kenntnissen und großer Charakterfestigkeit. Freilich,“ fuhr er fort, „sagt man, daß diese Charakterfestigkeit zuweilen ein wenig die Grenzen des Eigensinns streifen soll,

Unser guter Freund Daru, den ich sehr hoch schätze, würde vielleicht kaum einer so großartigen Action gewachsen sein, wie die Zukunft sie uns auferlegen muß. Ich sehe überhaupt nach dem Tode von Walewsky, welcher ein ehrlicher Mann war, unter Denen, welche dem Kaiser näher stehen, nur Drouyn de L'huys, der einer solchen Aufgabe gewachsen sein könnte.

Drouyn de L'huys verneigte sich schweigend, keine Miene seines Gesichts zeigte die geringste Bewegung; in seinen Zügen lag nur die ehrerbietige Aufmerksamkeit auf das, was der Kaiser ihm sagen würde, aber keine Neugierde, keine Spannung es zu vernehmen.

Sie schwieg abbrechend. Der Justizminister schien einen Augenblick mit seinen Gedanken beschäftigt, dann wandte er sich, wie einem schnellen Entschluß folgend, zum Kaiser und sagte: „Ich habe Eure Majestät, vorhin die Meinung ausgesprochen, welche ich über Herrn Drouyn de L'huys hege.

Drouyn de L'huys verneigte sich und führte den Kaiser durch ein kleines Vorgemach in sein Arbeitszimmer, dessen Fenster durch Vorhänge von dunkelgrüner Seide zur Hälfte verhüllt waren und dessen ganze Ausstattung in einem großen Tisch von Eichenholz, einigen großen Fauteuils und auf verschiedenen Consolen aufgestellten Antiken, Kunstwerken von Marmor oder Bronce bestanden.

Ich glaube, daß Herr Drouyn de L'huys den Frieden will,“ erwiderte Ollivier, „indessen die Welt und namentlich das Ausland glaubt einmal das Gegentheil von ihm, es wäre vielleicht zu befürchten, daß seine Ernennung von den fremden Mächten, in's Besondere von dem Berliner Cabinet mit Mißtrauen aufgenommen werden möchte, und in diesem Augenblick, in welchem wir so sehr mit den inneren Fragen beschäftigt sind, würde eine Trübung der auswärtigen Beziehungen die Erfüllung der Aufgaben, welche wir dem Willen Eurer Majestät gemäß uns gesteckt haben, sehr erschweren.

Ich glaube nicht,“ sagte er, „daß Drouyn de L'huys sich jemals mit dem Kaiser definitiv verständigen wird. Drouyn de L'huys will den Frieden und der Kaiser kann sich nicht entschließen, weder ernsthaft den Frieden zu begründen, noch ernsthaft den Krieg zu machen

Und Drouyn de L'huys,“ sagte er kaum hörbar,

Ich werde, Sire,“ erwiderte Drouyn de L'huys, „meine Dienste Eurer Majestät und meinem Vaterlande niemals verweigern, doch scheint mir in diesem Augenblick noch nicht die Zeit gekommen zu sein, um an einen Krieg zu denken. Ich würde Eurer Majestät rathen, zuerst die Verhältnisse im Innern zur vollständigen Abklärung zu bringen. Denn ich muß Ihnen mit aller Aufrichtigkeit sagen, Sire, daß so wie die Dinge jetzt liegen, auch ein nur vorübergehender Mißerfolg unserer Armee die bedenklichste und gefährlichste Bewegung im Lande selbst hervorrufen kann. Die alte Kraft der Regierung ist gebrochen,

Ich glaube,“ sagte Drouyn de L'huys, „aus den Andeutungen Eurer Majestät entnehmen zu dürfen, daß Ihre Ideen sich auf dem Wege befinden, den ich unter den augenblicklichen Verhältnissen nur als den richtigen anerkennen kann.

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