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Sie ist vom Land, sagte eine der Frauen. Psst! sagte eine andere, mußt nichts sagen. Und alle riefen durcheinander: Willst du trinken, Kleine? Jeanie ließ sich küssen und trank aus einem der schmalen Gläser. Eine dicke Person sah den Ring. Ihr redet, und das ist verheiratet! Alle riefen auf einmal: Was? du bist verheiratet, Kleine?

Jeanie wurde rot, denn sie wußte nicht, ob sie auch wirklich verheiratet sei und wie sie antworten müsse. Die kenne ich, diese Verheirateten, sagte eine. Ich auch, wie ich klein war, wie ich sieben Jahre alt war, ich hatte kein Hemd am Leib. Nackt bin ich in den Wald gegangen, um meine Kirche zu bauen und alle die kleinen Vögel halfen mir dabei.

Da küßten sie Jeanie, eine nach der andren, streichelten sie und ließen sie trinken, und es gelang ihnen sogar, die Dame zum Lachen zu bringen, die in dem kleinen Verschlag nähte. Währenddem spielte eine Geige vor er Türe, und Jeanie war eingeschlafen. Zwei von den Frauen trugen sie vorsichtig auf ein Bett, eine kleine Treppe hinauf in einem Zimmerchen.

Ich liebe Jeanie ist in dem Brief, der Brief ist im Herz, das Herz ist im Vogel, der Vogel ist im Käfig, der Käfig ist im Zimmer, das Zimmer ist im Schiff, das Schiff ist sehr weit auf dem großen Meer

Und da Jeanie keine Furcht vor den Menschen hatte, gaben ihr die mehlbestäubten Müller Brot, wenn sie sie kommen sahen, einfach und arglos und mit dem goldenen Reif am Finger, und erlaubten ihr, mit einem weißen Kuß, bei den Mehlsäcken zu schlafen. So durchzog sie ihr Land der fahlroten Felsen und die tiefen Wälder und die flachen Wiesen, die in der Nähe der Städte um die Flüsse sich dehnten.

Jeanie dachte, das seien Herbergen für die Matrosen, die aus den Ländern der schwarzen Frauen und bunten Vögel heimgekommen sind. Und es faßte sie ein großes Verlangen, ihren Geliebten in einer solchen Herberge zu erwarten, in der es vielleicht nach dem fernen Meere roch. Sie schaute auf und sah weiße Frauengestalten, die sich auf die Fenstergitter stützten, um Luft zu holen.

Viele von denen, die Jeanie beherbergten, gaben ihr Küsse; aber sie gab sie nie zurück denn die treulosen Küsse der Geliebten lassen ein rotes Blutmal auf ihren Wangen. Sie kam in die Seestadt, wo sich ihr Geliebter eingeschifft hatte. Am Hafen suchte sie den Namen seines Schiffes, aber sie konnte ihn nicht finden, denn das Schiff mußte in das Meer von Amerika geschickt worden sein, dachte Jeanie.

Wir fragen Madame um Erlaubnis, sagte die Dicke. Und am nächsten Morgen, als Jeanie weiterging, hatte sie an jedem Finger ihrer linken Hand einen Ehering. Ihr Geliebter war weit fort; aber sie würde an sein Herz klopfen, um dort einzutreten, mit ihren fünf goldenen Ringen. Die Auserwählte

Jeanie trat durch eine Doppeltür und fand sich in einem gepflasterten Raum unter halbnackten Frauen in roten Kleidern. Im Hintergrund des warmen Zimmers blinzelte ein Papagei. In drei dicken schmalen Gläsern auf dem Tisch war etwas Schaumiges. Vier Frauen umringten lachend Jeanie, und sie sah noch eine andere, dunkelgekleidete, die in einem kleinen Verschlage nähte.

Schiefe dunkle Gassen führten von der Stadt an die Quais hinunter. Manche waren gepflastert, mit einer Gosse in der Mitte; andere waren nur schmale Treppen aus alten Fliesen. Jeanie sah gelb und blau gemalte Häuser mit Köpfen von Negerinnen über der Tür und Bildern von Vögeln mit rotem Schnabel. Am Abend baumelten große Laternen davor. Sie sah Männer hineingehen, die betrunken schienen.