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Aktualisiert: 14. Juni 2025


Es schwärmen da nicht so viel Menschen herum, die von problematischen Berufen leben. Da kommt es nicht vor, dass eine Familie auf einmal zu Grunde geht durch Schicksalswendung ... und derart waren doch gewöhnlich die Klippen, an denen die guten Vorsätze Havelaars scheiterten.

Und wenn dieser Besuch nicht zu umgehen war, so musste er unausbleiblich Veranlassung zur Erschwerung des Druckes geben, unter dem die Bevölkerung gebeugt ging. Es ist zweifelhaft, ob Havelaars Ansprache einen bleibenden Eindruck auf die Häuptlinge gemacht hatte. Bei vielen war dies sicher nicht der Fall, worauf er selbst denn auch nicht gerechnet hatte.

Verbrugge war keineswegs von Verstande entblösst, und er, der die Abteilung Lebak kannte, wohl so gut, wie ein so grosser Komplex, wo nichts gedruckt wird, von einer Person überhaupt gekannt werden kann, er begann einzusehen, dass doch Beziehungen herrschten zwischen den scheinbar zusammenhanglosen Fragen Havelaars, und gleichzeitig, dass der neue Assistent-Resident, wiewohl er nie die Abteilung betreten hatte, unterrichtet sei von dem, was da vorging.

Inzwischen fühlte er etwas wie Neid auf die Personen, die Seiner Excellenz in der Arbeit beigegeben waren. Denn er arbeitete gern schnell und viel, und gewöhnlich schmolzen solche 'Überhäufungen' ihm unter den Fingern weg. Aber hiervon war nun natürlich keine Rede. Havelaars Arbeit war schwerer als Arbeit: er wartete! Er wartete. Endlich liess er aufs neue ersuchen, gehört zu werden.

Der Arzt, der Slotering behandelte, kann ein tüchtiger Heilkundiger gewesen sein und nichtsdestoweniger sich getäuscht haben in der Beurteilung der Erscheinungen der Krankheit, unvorbereitet wie er war, ein Verbrechen zu vermuten. Wie dem sei, ich kann nicht beweisen, dass Havelaars Vorgänger vergiftet wurde, da man Havelaar die Zeit nicht gelassen hat, diese Sache zur Klarheit zu bringen.

Indes seltsam blieb es doch, dass die Dame es nicht allein ausgeschlagen hatte, an den gemeinschaftlichen Mahlzeiten teilzunehmen, sondern selbst keinen Gebrauch machte von dem Anerbieten, ihre Speisen in der Küche von Havelaars Haus bereiten zu lassen. Die Bescheidenheit, sagte Tine, wäre hier doch etwas weit getrieben, denn die Küche sei geräumig genug.

Wenn Duclari noch meinte, dass Havelaar »verrückt« sei, hätte man es ihm nicht übel deuten können, wenn er sich in dieser Meinung bestärkt fühlte bei der Wahrnehmung der kurzen Verstörtheit, die, nach dem Naseschnauben und wegen desselben, auf Havelaars Gesicht einen Augenblick zu lesen war. Die erste These liess Havelaar auf sich beruhen, aber ... die zweite!

O, das bleibt sich gleich, suchte Mevrouw Havelaar verständlich zu machen. Der Resident nickte, als wie zufrieden, dass die Sache geregelt sei, und da das Sprechen so schwer fiel, brach man das Gespräch ab. Die genannte Frau Slotering war die Witwe von Havelaars Vorgänger, der zwei Monate vorher gestorben war.

Ich hoffe indes, dass das hier Mitgeteilte genügen wird, um einigermassen die Beschreibung zu rechtfertigen, die ich von Havelaars Naturell und seinen Qualitäten gegeben habe, und hoffe, dass der Leser nicht ganz ohne Teilnahme von den Schicksalsfällen Akt nimmt, die seiner und der Seinen zu Rangkas-Betung warteten. Die kleine Familie lebte still fort.

Und als abends Duclari und Verbrugge nach einem Besuch bei Havelaars nach ihrer gemeinschaftlichen Wohnung zurückkehrten, sprachen sie viel über die kindliche Fröhlichkeit der neu angekommenen Familie. Havelaar begab sich auf sein Bureau und blieb dort die Nacht über bis zum folgenden Morgen.

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