Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 6. Juni 2025
Der Hannesle macht Augen wie Pflugräder, die kleinern Kinder schleichen schüchtern hinter dem Ofen, der Jakob steht befremdet auf, doch die Susanne schreit mit dem Vefele aus Einem Munde: "Ohje 's isch jo Euer Duckmäuser!" Er ist's richtig, denn der Oberst hat ihm nach der Revüe Urlaub auf 14 Tage gegeben, obwohl er diesmal nicht zum Straßenbasche wollte.
Saß Brigitte nicht oft genug auf dem Fensterbänklein, bevor sie mit dem langen Michel bekannt wurde und hat die Lene sie nicht auch noch später einigemal eingeladen? Konnte diese nicht die Großmutter des Thales und absonderlich die des Hannesle heißen?
Der Hannesle hat die alte Frau unsäglich lieb gewonnen, doch die Geschichten derselben verbitterten ihm das Leben in der Sonne mehr als sie es versüßten und die Liebe des Erlösers zu den Menschen wußte er nicht mit dem Leben und Treiben der Thalbewohner zusammenzureimen.
Beider Vortheile ging der Hannesle durch die Elsbeth verlustig.
Weil schon der Hannesle die Sonnenwirthin häufig betrunken sah und dann die besten Stunden bei ihr verlebte, dieselbe in spätern Jahren wirklich zur Trunkenboldin wurde und dadurch Hab und Gut meistens einbüßte, Unmäßigkeit im Trinken jedoch zu den Todsünden gehört, so müssen wir etwas gründlich die Wahrscheinlichkeit erwecken, auch der Vorwurf dieser Todsünde schließe eine Verkennung und Anschwärzung in sich.
Schon am nächsten Tage nach dem Begräbniß der Mutter wanderte der Hannesle zur Sonnenwirthin und fühlte sich in der ersten Woche so glücklich, als dies bei einem Knaben der Fall sein mag, der in seinem Leben noch kein ordentliches Kleidungsstück auf dem Leibe und selten einen guten Bissen im Magen gehabt hat und nun auf einmal ganze Kleider und wenn auch nicht vieles doch gutes Essen bekommt.
Während dieser Zeit saß der Hannesle auf der Ofenbank in der Stube der armen Leute, bei welchen er seit seiner Vertreibung aus dem Häuslein des Gestellmachers gelebt hatte und verzehrte in größter Gemüthsruhe eine "Dinnelen", welche vor einer Viertelstunde warm aus dem Ofen genommen worden war.
Zweifelsohne hat das viele Arbeiten und die schmale Kost das Gedeihen seines Leibes aufgehalten, damit aber auch das Verderbniß seiner Seele hinsichtlich des sechsten Gebotes, denn im Ganzen hat die dicke Sonnenwirthin den Hannesle so recht für das Zuchthaus und die Hölle erzogen.
Manche billig denkende Menschen, insbesondere Mannsleute, hatten mit den Jahren ziemlich Gras über den ersten Fehltritt der Brigitte wachsen lassen und wenn der Hannesle nicht als zweibeinige Erinnerung an den langen Michel im Thale herumgesprungen wäre, würde vielleicht irgend ein armer Holzschläger oder ein Anderer beide Augen zugedrückt und nach dem "schönen Teufele" gegriffen haben, um dasselbe heimzuführen.
Kein Jahr später ist der Michel plötzlich aus der Gegend verschwunden und lebt, wenn man dem Bärenwirth glauben wollte, in irgend einer wälschen Stadt, mindestens 150 Stunden entfernt, Brigitte aber drischt in der Scheune eines Thalbauern und eilt Abends zu der kinderlosen Frau eines armseligen Gestellmachers, wo der Hannesle die kleinen Aermchen nach ihr ausstreckt und nach einiger Zeit ihr den süßen Mutternamen entgegenlallt.
Wort des Tages
Andere suchen