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Nachdem er sie aus den Zeughäusern Bagdad's bewaffnet, führte er sie unter dem gegen den Statthalter Bagdad's vorgeschützten Vorwande, dass er mit ihnen nach Derbend und Schirwan ausziehe, in's Gebiet des arabischen Stammes Chafadsche, das er plündernd durchzog und dann mit der ganzen Truppe längs des Euphrats bis Aana und Hadise vorbeiziehend nach Syrien und Aegypten aufbrach. Rebiulachir 668/8.

Vor einigen Monaten war zwischen Kilawun Elfi, dem im Namen des unmündigen Sohnes Bondokdar's Aegypten beherrschenden Fürsten, und den Begen der Mamluken Uneinigkeit ausgebrochen und Sonkar Aschkar hatte sich mit Isa Ben Mohenna, dem Emire der syrischen Beduinen, verbunden; wider dieselben sandte Elfi ein Heer nach Damaskus, welches bis nach Aana und Hadise an die Ufer des Euphrats streifte.

Beibars Bondokdar, der sich den Weg zum Throne durch doppelten Mord gebahnt, erst durch den Moaasem Turanschah's, des letzten Fürsten der Beni Ejub, und dann durch den des dritten Sultans der Mamluken, Kotos, war vor Allem bedacht, seiner Usurpation des Thrones den Mantel der Legitimität umzuhängen. Zu diesem Ende stellte er zu Kairo einen angeblichen Abkömmling des Hauses Abbas, Abulkasim Ahmed, welcher für einen Sohn Dahir's, des vorvorletzten Chalifen, ausgegeben ward, als Phantom eines Chalifen auf, der nur dazu diente, kraft seines angestammten Rechts als Chalife durch Verleihung von Titeln die Herrschaft desselben als legitim zu rechtfertigen. Zu Kairo ward feierlicher Einzug desselben veranstaltet, bei welchem die Ulema von Missr und Kahir den Koran, die Rabbinen die Bibel, die Christen das Evangelium voraustrugen. [RN: 5. Redscheb 659/9. Juni 1261] Vier Tage hernach ward in feierlicher Versammlung aller Ulema und Emire das Schauspiel des Beweises der vorgegebenen Abstammung aufgeführt, der angebliche Sohn Dahir's von Beibars als Chalife ausgerufen, und dieser hierauf von ihm, dem rechtmässigen Chalifen, als Sultan Aegyptens und Syriens belehnt. Der Chalife, mit dem schwarzen Mantel des Hauses Abbas angethan, bekleidete den Sultan mit eigener Hand, indem er ihm den Kaftan anzog und goldene Kette um den Hals gab. Beibars ritt auf einem Schimmel durch die Stadt und der Wesir und der Hofmarschall trugen abwechselnd das Diplom des Chalifen, auf ihren Händen über den Kopf emporgehalten, vor. Am nächsten Freitage predigte der Chalife in der Moschee, und als dem Sultan die Predigt zu lange währte, indem er fürchtete, dass der Chalife das Volk und das Heer sich selbst zuwenden könnte, liess er ihm Gold- und Silbermünzen über den Kopf schauern, womit die Predigt zu Ende. Nachdem Beibars durch die Investitur seinen Zweck erreicht, war ihm die Gegenwart des Chalifen überflüssig und konnte ihm sogar gefährlich werden; er setzte also das Schauspiel in noch grösserem Maasstabe fort, indem er ihm einen Hofstaat mit allen Titeln des alten Chalifenhofes beilegte und zweitausend Reiter mit einer Truppe Beduinen beigab, mit denen er zur Wiedereroberung Bagdad's, seiner Hauptstadt, ausziehen sollte. Ihn begleiteten die von Beibars mit den Fürstenthümern von Mossul, Sindschar und Dschesiret belehnten drei Söhne Bedreddin Lulu's. Am Ufer des Euphrats trat Elhakim, ein anderer Imam aus dem Hause Abbas, als Nebenbuhler um die Chalifenherrschaft auf. Bondokdar's Schützling zog mit Hilfe der ihm von diesem beigegebenen Truppen zu Aana und Hadise ein, welche ihm Anfangs ihre Thore gesperrt hatten; Hadise, das sich widersetzte, wurde mit Gewalt genommen, die Christen und Juden geplündert. Unterdessen zogen die mongolischen Befehlshaber Karabuga mit fünftausend Reitern gegen Enbar und Behadir Ali, der mongolische Statthalter von Bagdad, wider den Abenteurer heran, der als der wahre Chalife seine alte Residenz einzunehmen kam. [RN: 4. Moharrem 660/1. Dec. 1261] Vor Enbar kam es zur Schlacht; der Chalife ordnete die Turkmanen auf dem rechten Flügel, die Araber auf dem linken, er selbst in der Mitte. Behadir's Truppen ergriffen Anfangs die Flucht und stürzten sich die meisten in den Euphrat; als aber eine Truppe Mongolen aus einem Hinterhalte herbeiflog, wichen die Turkmanen und Araber, und der Chalife verschwand. Wie der letzte der Chalifen des Hauses Abbas zu Bagdad, war nun der erste der Schatten-Chalifen aus demselben Hause zu Kairo unter dem Schwerte der Mongolen gefallen. Der Nebenbuhler um diese Schattenherrschaft, der Imam Hakim, welcher sein Geschlecht im fünften Grade von Mosterschid, dem neun und zwanzigsten Chalifen des Hauses Abbas, ableitete , flüchtete nach dieser Schlacht nach Aegypten, wo ihn Beibars, dem es bequem und angenehm, einen solchen Münzwardein der Legitimität unter seinen Händen zu haben, die Abstammung desselben aus dem Blute der Beni Abbas gerne anerkannte, ihn aber, den Geflüchteten, im Palaste Menasirolkebesch, d.