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Aktualisiert: 25. Oktober 2025


"Aber Mama, Herr Grassou ist doch ein viel größerer Maler; er malt mich in ganzer Figur," plapperte Virginie. Diese braven Leute fühlten sich durch die Allüren des Genies vor den Kopf gestoßen. Es war im Spätsommer, als Vervelle sich ein Herz faßte und den Maler zum nächsten Sonntag auf sein Landhaus einlud.

Wie Blitze flogen seine Blicke umher und er wirbelte alles im Atelier durcheinander, um sich dann plötzlich an Grassou zu wenden, während er versuchte, den über den Bauch zusammengezogenen Rock zuzuknöpfen, was nicht gelang, da von dem betreffenden Knopf nur noch der leere Stoffüberzug vorhanden war. "Das Holz ist teuer," sagte er zu Grassou. "Ah!"

Fougères, dessen Vater 1799 für die Sache des Königs gefochten hatte, wurde von Karl X. durch Verleihung des Ehrenkreuzes ausgezeichnet, während Josef Bridau, der große Künstler, leer ausging. Der Minister des Innern übertrug Fougères die Ausführung zweier Kirchengemälde. Somit bedeutete diese Ausstellung des Salon für Pierre Grassou Reichtum, Ruhm und Zukunft.

Über den drei oder vier Räumen, die Grassou von Fougères bewohnte, lag ein Atelier, dessen Fenster auf Montmartre hinausgingen. Die Wände waren rot gestrichen, der Boden braun gewächst, auf jedem Stuhl lag ein gesticktes Deckchen, das altmodische Sofa war sauber wie das im Schlafzimmer einer Krämerin. Alles ließ auf das wohlgeordnete Dasein eines gesetzten Bürgers von engem Horizont schließen.

Virginie, die so rot wurde wie ihr Haar, senkte die Augen und wandte den Kopf ab, als versenke sie sich in die Studien. Pierre Grassou war von diesen kleinen Zierereien entzückt; er fand Virginie graziös und glücklicherweise weder ihrem Vater noch ihrer Mutter ähnlich.

Während der Sitzung entspann sich eine angeregte Unterhaltung zwischen der Familie und dem Maler, der so kühn war, den Vater Vervelle geistvoll zu finden. Die Vervelles nahmen mit ihren Schmeichelworten das Herz des Künstlers im Sturm. Er schenkte Virginie eine seiner Skizzen und der Mutter eine Studie. "Umsonst?" fragten sie. Pierre Grassou mußte lachen.

"Glaubst du, ich würde unsere Bilder von einem Maler ohne Auszeichnung malen lassen?" sagte der gewesene Flaschenhändler. Elias Magus verabschiedete sich von der Familie Vervelle und ging. Grassou begleitete ihn zur Treppe. "Das war auch nur Ihnen möglich, solche Kugeln aufzufangen," sagte er. "Hunderttausend Francs Mitgift!" sagte Magus. "Ja, aber was für eine Familie!"

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