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Aktualisiert: 4. September 2025


Sie wollte mir auch das Buch leihen, sie hat es mir ganz fest versprochen, aber sie hat es mir immer noch nicht gebracht, denn sie muß erst den Professor Hastrich vom Gymnasium fragen, dem gehört es . . ." Grach hatte Mühe, nicht loszulachen.

Er fühlte Hunger und Durst, und die Zunge klebte ihm am Gaumen. Doch nachdem er ein Bad genommen und sich umgezogen hatte, fühlte er sich frisch und gesund wie immer. Er stieg die Treppe hinab und schrieb in das ihm vorgelegte Fremdenbuch: Franz Grach. Während er sich für eine Minute in der Loge des Portiers befand, erkannte er plötzlich das Haus wieder.

Er sah sich um. In seiner Nähe stand ein großer runder Stammtisch, der sich langsam zu besetzen begann. Mehr als ein Gesicht kam Grach bekannt vor, und plötzlich fiel es ihm ein: das waren ja es war kein Zweifel mehr möglich die "Schlitzohrigen", die größten Männer der Stadt, weise im Rat und vorsichtig in der Tat, die er da vor sich sah.

Wenn du etwas beseitigen willst, so mußt du doch etwas anderes an dessen Stelle setzen können." Diesen letzten Satz hatte sie einmal irgendwo gehört, und er däuchte ihr gut und passend, um ihn jetzt anzuwenden. Kein Weib ist ganz ohne Schlauheit. Auch sie war es nicht. Grach antwortete sofort.

Nein, es war nur eine "gemütliche Unterhaltung". Aber dieser Dialekt war breit, geeignet nur zu einem lauten Sprechen, und schwer verständlich für den Fremden. Grach bemühte sich, Worte und Sätze der Vorübergehenden aufzufangen und verstand meist, was sie sagten. Hatte er selbst früher so gesprochen? Und wie die Menschen sich grüßten!

Für kein Vergnügen feinerer Art hatte man hier den geringsten Sinn. Man besaß kein Theater, keine Konzerthalle, und man kaufte nie ein Buch. Die Kunst war hier so heimatlos wie die Wissenschaft. So war es vor zehn Jahren noch gewesen. Ob es heute noch so war, wußte Grach nicht. Es war ihm auch gleichgültig.

Und wieder mußte Grach lächeln, als er diesen weiten, toten Platz überschritt, auf dem die Sonne ungestört die Spiele ihrer Schatten trieb, den er als Kind nie betreten hatte und von dem er nie geglaubt hätte, daß er ihn je betreten würde. Aber hier mußte sie der Adresse in ihrem Briefe nach jetzt wohnen. Er ging langsam. Und doch war er neugierig geworden auf das Wiedersehen.

Als er in seiner Mitte angelangt war, kam von der anderen Seite her ein älterer Herr. Er ging schon gebeugt. Grach sah ihn in die Tür treten, die er soeben verlassen. War das ihr Mann? Grach ging, ohne eigentlich zu wissen, wohin.

Und das ist genug Entschuldigung für meine Flucht, wenn sie überhaupt einer bedarf." Aber Grach war so erregt, daß er nur halb vernahm, was sie sagte. "Ach was," rief er ungestüm, "eine Frau wie Sie hat überhaupt keine Entschuldigung! Die einzige, welche es gäbe, wäre die: daß Sie hier Ihr Leben wirklich leben.

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