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Aktualisiert: 28. Mai 2025


Dann tauchte die Schar der Dolmetscher auf, mit Kopfbedeckungen wie Sphinxe und den Umrissen von Papageien auf die Brust tätowiert. Freunde und Sklaven folgten, alle ohne Waffen und so zahlreich, daß sie Schulter an Schulter standen. Die drei langen Barken, bis zum Sinken voll, nahten unter den Beifallrufen des Heeres, das ihnen entgegensah. Sobald Gisgo landete, liefen die Soldaten ihm entgegen.

Die durch den Krieg erschöpfte Republik hatte nämlich die Ansammlung aller Söldner in der Stadt zugelassen. Gisgo, ihr General, war umsonst so vorsichtig gewesen, sie nur abteilungsweise von Sizilien nach Afrika zu schicken, um die Auszahlung ihres Soldes zu erleichtern, aber der Rat hatte gemeint, sie würden zu guter Letzt in Abzüge einwilligen.

Da sprang ein Gallier, der neben Spendius gestanden hatte, über die Tische weg, gerade auf Gisgo zu und fuchtelte drohend mit zwei bloßen Schwertern vor ihm herum. Ohne seine Rede zu unterbrechen, schlug ihn der General mit seinem schweren Elfenbeinstab auf den Kopf. Der Barbar brach zusammen. Die Gallier heulten. Ihre Wut teilte sich den andern mit und drohte sich gegen die Leibwache zu richten.

Es mußte sich wohl oder übel an Gisgo wenden. Die Barbaren nahmen seine Vermittlung an. Eines Morgens sahen sie die Ketten des Hafens sinken, und drei flache Boote fuhren durch den Kanal der Taenia in das Haff ein. Am Bug des ersten erblickte man Gisgo. Hinter ihm, höher als ein Katafalk, stand eine riesige Kiste, mit Ringen versehen, die hängenden Kronen glichen.

Die Sklaven gingen und kehrten mit der Nachricht wieder, die Schalen seien in einem Tempel eingeschlossen. »Man öffne ihnbrüllten die Söldner. Zitternd gestanden nun die Sklaven, die Gefäße wären in den Händen des Generals Gisgo. »So soll er sie selber herbringenschrien die Soldaten. Bald erschien Gisgo im Hintergrunde des Gartens, von einer Leibwache aus Gardisten umgeben.

Die Söldner ahnten nicht, daß man sie betrog, und nahmen die Rechnungsauszüge für richtig an. Aber der Überfluß, der in Karthago geherrscht, versetzte sie in wilde Eifersucht. Sie zertrümmerten die Sykomorenholzkiste. Sie war zu drei Vierteln leer. Man hatte solche Summen aus ihr hervorgehen sehn, daß man sie für unerschöpflich gehalten. Gisgo mußte Geld in seinem Zelte vergraben haben!

Man gab ihnen den Rest, indem man ihnen mit dem Absatz in den Mund trat oder sie mit Lanzenspitzen abstach. Gisgo fiel ihnen ein. Man erblickte ihn nirgends. Unruhe und Verwirrung nahmen überhand. Man wollte sich von seinem Tode überzeugen und zugleich daran teilhaben. Endlich entdeckten ihn drei samnitische Hirten fünfzehn Schritt von der Stelle, wo Mathos Zelt gestanden hatte.

Die Weiber zeigten den kleinen Kindern ihre einstmals schönen Gewänder, die nun längst zerfetzt um ihre abgemagerten Glieder hingen. Jedesmal, wenn Autarit den Gisgo erblickte, ergriff ihn von neuem Wut über die ihm dereinst angetane Beschimpfung. Ohne den Schwur, den er Naravas geleistet, hätte er ihn getötet.

Hanno schlug grausame und undurchführbare Maßregeln vor. Man solle auf den Kopf jedes Barbaren einen hohen Preis setzen oder ihr Lager mit Hilfe von Schiffen und Geschützen in Brand stecken. Sein Amtsbruder Gisgo dagegen drang darauf, daß man die Söldner bezahle. Aber die Alten haßten ihn wegen seiner Beliebtheit beim Volke.

Er wisse das wohl, fuhr Gisgo fort, er, der sie dadrüben geführt habe und mit der letzten Kompagnie auf der letzten Galeere zurückgekehrt sei! »Das ist wahr! Das ist wahrrief man. Die Republik, redete er weiter, habe ihre Teilung nach Völkern, ihre Bräuche und ihren Glauben geachtet. Sie seien frei in Karthago! Was aber die Schalen der Garde anbeträfe, so sei das Privateigentum.

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