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Aktualisiert: 22. Juni 2025
»Du wirst einer werden,« rief Gabussi lebhaft aus. »Wenn du erst gelernt hast, dich für nichts als unsere paar Kühe und Ziegen zu interessieren, dann wirst du gesund sein.« Er forderte den Justizrat zur Bestätigung seiner Meinung auf. »Ein bißchen zu verbauern, täte Ihnen gewiß gut,« sagte dieser vorsichtig.
Auch Gabussi lachte nun. »Du hast recht, ich bin ein schwerfälliger Dummkopf,« sagte er. »Es ist kein Wunder, wenn dich in deiner unglücklichen Lage manchmal tolle Launen überkommen. Der muß vor allen Dingen ein Ende gemacht werden.« Der Justizrat, den er befragte, sprach sich ziemlich hoffnungsvoll aus.
Als die Freunde von der Fahrt zurückkehrten, war eine wohlige Zufriedenheit über Deruga gekommen. »Wenn diese dumme Geschichte vorbei ist,« sagte er zu Gabussi, »werde ich ein neues Leben anfangen. Was meinst du, wenn ich zu dir in die Berge käme?« »Aber, Dodo,« sagte Gabussi außer sich vor Freude, »das wäre ein Paradies für mich. Und wie würden meine Mutter und meine Schwester sich freuen!
»Durchaus nicht,« sagte Gabussi lebhaft, »er war ein großer, muskulöser Mann, viel stärker als Dodo. Aber im Zorne schienen sich Dodos Kräfte zu verhundertfachen. Seine arme Mutter würde gesagt haben, daß Gott ihn mit seinem Atem erfüllte, um seinen Liebling zu schützen. Ich habe seinen Vater vor ihm davonschleichen sehen wie einen Hund, der weiß, daß er Prügel verdient.«
Versprechen Sie mir das?« Er streckte ihr die Hand hin, in die Mingo völlig überwunden ihre kleine legte. Carlo Gabussi umarmte, als das Fräulein gegangen war, seinen Freund mit Begeisterung, lobte die Kleine und erkundigte sich nach der Mutter, die eine Teufelin sein müsse.
»Ja, so möchte man denken,« sagte Gabussi, »und wenn man ihn unter seinen Schulgefährten und später unter seinen Studiengenossen sah, so mußte man meinen, er sei mit allen verbrüdert. Ich erinnere mich, daß ich mich zuerst nicht an ihn heranwagte, weil ich dachte, ich mit meiner Schwerfälligkeit könne ihm nichts sein, der von so vielen wie von einer Familie umringt war.
»Langweilen?« wiederholte Gabussi erstaunt, seine großen Augen noch weiter öffnend. »Langweilst du dich denn in der Stadt?« »Nein, hier geht es an,« sagte Deruga, »dies Gewimmel von Würmern auf der Fäulnis unterhält mich. Ich verabscheue es, aber ich gebrauche es. Es ist die Form des Lebens, die ich aufnehmen kann. Deine Berge wirken wie nasse Knödel auf meinen Magen.«
Wenn er dagewesen wäre, habe er meist schwermütig und ohne Anteil zu nehmen in einem Winkel gesessen, nur selten einmal sei er mutwillig gewesen und habe dann laut gelacht und gescherzt. »Er war also nicht immer da?« sagte =Dr.= Zeunemann. »Nein,« sagte Gabussi, »er bekam zuweilen einen Anfall, der ihn zwang, die Familie zu verlassen und sich irgendwo herumzutreiben.
»Nein,« sagte Gabussi mit einem Anflug von Wehmut. »Dadurch, daß meine Mutter bei mir wohnt, und daß meine arme Schwester lahm ist, kann ich nicht gut noch eine Frau unterbringen. Geld verdienen könnte sie auf meinem Dorfe auch nicht, denn eine verheiratete Lehrerin wird nicht angestellt. Aber ich bin ja so glücklich, daß ich meine Mutter noch habe!
»Ja,« sagte der Justizrat, »das vergangene Leiden dient, wie Shakespeare sagt, zu desto süßerem Geschwätz.« »Während umgekehrt nichts weher tut, wie unser Dante sagt, als sich im Unglück vergangenen Glückes zu erinnern,« fügte Gabussi hinzu. Bei dem Abhange, wo jetzt ein erstes Schneeglöckchen die gelbliche Spitze herausstreckte, blieb Deruga stehen.
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