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Könnten Sie es heute überleben, daß die Gutgesinnten den abscheulichen Verleumdungen nicht mehr widersprechen?“ Eine Pause, in der Doktor Scheffelweis zitterte; dann wiederholte Diederich, ermutigend: „Es kommt nur auf Sie an.“ – Der Bürgermeister murmelte: „Ihre Energie und anständige Gesinnung in Ehren –“ „Meine hochanständige Gesinnung!“

So küßte er sie flüchtig auf die Stirn und sagte: „Du bist schon da? Ich hab’ dich gar nicht kommen gesehen.“ Sie zuckte auf, wie um etwas zu erwidern, aber sie schwieg. Darauf erklärte er, es sei gerade jemand fortgegangen. „So ein Judenbengel, der sich aufspielt! Einfach ekelhaft!“ Diederich lief im Zimmer umher.

Da ward Diederich zornig. „Wir scherzen nicht mit den heiligsten Gütern! Ich soll Ihnen das wohl handgreiflich klarmachen, Sie verkrachter Abiturient?“

Bessere Geschäfte sind allemal damit zu machen als mit dem Freisinn. Die bürgerliche Demokratie fährt bald in einer einzigen Droschke ab.“ „Und die vermöbeln wir ihr auch noch!“ rief Diederich. Die Bundesgenossen lachten vor Vergnügen. Diederich holte eine Flasche Bier.

Da zeigte es sich, daß Herr Göppel ihn kannte, und kaum einander vorgestellt, bekundeten Diederich und der andere die ritterlichsten Sitten. Keiner wollte sitzen, um den anderen nicht stehen zu lassen. Am Tisch im Zoologischen Garten geriet Diederich neben Agneswarum ging heute alles glücklich? –, und als sie gleich nach dem Kaffee zu den Tieren wollte, unterstützte er sie stürmisch.

Und mit allen anderen fühlte Diederich sich gehoben durch Delitzsch’ treue Pflichterfüllung, durch seinen Tod auf dem Felde der Ehre. Mit Stolz folgten sie dem Sarge; „Neuteutonia sei’s Panier“, stand in jeder Miene.

Er konnte nicht wegfinden von dem Brautpaar, biederte sich an und schien am liebsten als Zuschauer dableiben zu wollen. Diederich, dem der König schon immer zu konziliant gewesen war für diese harte Zeit, nannte ihn jetzt einfach eine Nulpe.

Wulckow!“ Der Ruf kam von der Bühne, aber der Saal nahm ihn auf. Diederich, gebieterische Fäuste hinter sich, gelangte nicht ganz freiwillig die Stufen zur Bühne hinauf.

Der Stabsarzt blinzelte abwechselnd den Vorgesetzten, Diederich und das Papier an. Dann zog er die Absätze zusammen: er hatte das Befohlene gesehen. Als der Oberstabsarzt fort war, näherte der Stabsarzt sich Diederich. Höflich, mit einem leisen Lächeln des Einverständnisses, sagte er: „Der Fall war natürlich von Anfang an klar. Man mußte nur der Leute wegen –. Sie verstehen, die Disziplin –.“

Freilich ... Aber Sie sind ein politischer Heißsporn, mein junger Freund. Die Stadt ist noch nicht reif für Sie. Wie wollen Sie mit ihr fertig werden?“ Statt einer Antwort trat Diederich plötzlich zurück und machte einen Kratzfuß. Im Eingang stand Wulckow.