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Aktualisiert: 29. Juni 2025


Zugleich hinderte das, einem Wall gleich aufgeschichtete Gepäck die freie Bewegung der Leute, von denen sich die, die schon Coyen inne hatten, nicht daraus zu entfernen wagten, weil sie wußten daß sie augenblicklich von Anderen in Besitz genommen würden, während die Neugekommenen ihr Augenmerk auf eine oder die andere bestimmte Coye gerichtet hielten, und diese förmlich belagerten.

Wohl glühten an dem Abend die Leuchtfeuer der englischen und französischen Küste wie Meteore durch die Nacht herüber, und der nordische Himmel funkelte seinen schönsten Glanz in Myriaden Sternen nieder, aber Niemand achtete darauf; die Seeleute hatten das Alles schon, wie oft, gesehn, und die Passagiere lagen in ihren Coyen, viele ihren Blechtopf im Arm, und stöhnten und ächzten wie mancher mit bitterer Reue im Herzen, daß er je thöricht genug gewesen das feste Land zu verlassen, selbst Amerikas wegen.

»Aber so nehmt doch nur um Gottes Willen Vernunft an zurück da mit Euch oder ich lasse die Luke hier ebenfalls dicht machen und keiner Mutter Sohn wieder an Deck herauf« bat und fluchte der Seemann aber Alles umsonst; ein panischer Schrecken hatte sich der unglückseligen Passagiere bemächtigt und Einzelne, die von der überstürzenden See fortgewaschen an Deck herumschwammen, und wie sie nur den Mund wieder frei bekamen, nach Rettung brüllten, setzten der heillosen Verwirrung die Krone auf, und trieben jetzt auch die Cajütspassagiere in Todesangst aus ihren Coyen.

Die Regulirung der Coyen war übrigens hiernach bald beendet, und wie nur erst Jeder einmal seinen Platz angewiesen bekommen und bestätigt hatte, durften sie auch daran denken ihr Gepäck zu ordnen, damit es die Matrosen dann um die Mittelstützen herum und an den verschiedenen Coyen befestigen konnten.

In der That hatten sich aber wirklich ein paar ganze Coyen von den Zwischendeckspassagieren der Haidschnucke hier versammelt, von denen die meisten schon am ersten Morgen nach ihrer Ankunft, und zwar durch einen in der Stadt gefundenen Deutschen herrecommandirt, eingezogen waren.

Er schwieg und wandte sich ab, der Alte hatte aber in rücksichtslos ausbrechender Wuth eine Flasche ergriffen, die neben ihm stand, und wollte damit einen Schlag nach dem Kinde führen, holte wenigstens dazu aus, als der Pensylvanier auf und dazwischen sprang, dem Juden die Flasche entriß, und ihn selber fünf oder sechs Schritt zurückschleuderte, daß er taumelte und sich an den nächsten Coyen halten mußte, nicht zu fallen.

Nachdem nur der erste Sturm der eintreffenden Mitpassagiere abgeschlagen, und diese mit ihrem Gepäck beseitigt worden, hatten sich die Leute in den verschiedenen Coyen vertheilt und Raum übrig genug.

Es bedurfte wohl einer halben Stunde Zeit, in der die Matrosen die, die am meisten schrieen, und sich am unsinnigsten geberdeten, anfassen, schütteln und erst wieder zur Vernunft stoßen mußten, bis die Leute nur anfingen zu begreifen, daß ihnen keineswegs eine unmittelbare Gefahr drohe, und der Sturm eben nicht ärger das noch vollkommen tüchtige und dichte Schiff umtobe, als am Abend, wo sie sich ruhig in ihre Coyen zum Schlafen niedergelegt.

Allerdings ging das Gerücht daß noch Passagiere mit einem Weserkahn eintreffen würden, und fünf oder sechs konnten, ihrer Meinung nach, auch noch mit Bequemlichkeit untergebracht werden, einige Coyen standen sogar noch ganz leer, vielleicht kamen die aber auch nicht, trösteten sich Andere, und dann versprachen sich die Meisten eine sehr angenehme Reise.

Ueberall in der ganzen Cajüte klirrte und klapperte es dabei, in dem Vorrathsspintge fielen die auf solchen Wurf nicht vorbereiteten Flaschen und Gläser durcheinander, in den verschiedenen Coyen stürzten Bücher, Cigarrenkisten und andere Sachen zu Boden nieder, und schurrten dort, mit der späteren Bewegung des Schiffes herüber und hinüber, und in der Coye des Fräulein von Seebald klirrte es und brach's, und das Fräulein stieß einen durchdringenden Schrei aus.

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