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Aktualisiert: 10. Juni 2025


Soweit ueberhaupt in dieser die kleinere Poesie erscheint, tritt sie in der Regel und schon bei Naevius unter dem Namen der Satura auf eine Bezeichnung, die urspruenglich dem alten, seit Livius durch das griechische Drama von der Buehne verdraengten handlungslosen Buehnengedicht zukam, nun aber in der rezitativen Poesie einigermassen unseren "vermischten Gedichten" entspricht und gleich diesen nicht eigentlich eine positive Kunstgattung und Kunstweise anzeigt, sondern nur Gedichte nicht epischer und nicht dramatischer Art von beliebigem, meist subjektivem Stoff und beliebiger Form.

Wer diese Staatsmaenninnen auf der Buehne Scipios und Catos agieren sah und daneben den jungen Elegant, wie er mit glattem Kinn, feiner Stimme und trippelndem Gang, mit Kopf- und Busentuechern, Manschettenhemden und Frauensandalen das lockere Dirnchen kopierte, dem mochte wohl grauen vor der unnatuerlichen Welt, in der die Geschlechter die Rollen schienen wechseln zu wollen.

Wenn dem roemischen Publikum dieser Zeit, wie das die Plautinischen Lustspiele zeigen, die Homerischen Gedichte und die Heraklessagen einigermassen gelaeufig und von den uebrigen Mythen wenigstens die allgemeingueltigen bekannt waren ^40, so wird diese Kunde neben der Schule zunaechst durch die Buehne ins Publikum gedrungen und damit zum Verstaendnis der hellenischen Dichtung wenigstens ein Anfang gemacht sein.

Wenn indes die Regierung dem roemischen Lustspieldichter nicht gestattete, die Zustaende seiner Vaterstadt darzustellen und seine Mitbuerger auf die Buehne zu bringen, so war doch dadurch die Entstehung eines lateinischen Nationallustspiels nicht unbedingt abgeschnitten; denn die roemische Buergerschaft war in dieser Zeit noch nicht mit der latinischen Nation zusammengefallen, und es stand dem Dichter frei, seine Stuecke wie in Athen und Massalia, ebenso auch in den italischen Staedten latinischen Rechts spielen zu lassen.

Daneben wandte man ungeheure Summen auf Dekorationen und Kostueme: gelegentlich schritten Zuege von sechshundert aufgeschirrten Maultieren ueber die Buehne und das troische Theaterheer ward dazu benutzt, um dem Publikum eine Musterkarte der von Pompeius in Asien besiegten Nationen vorzufuehren.

Danach wird man auch in der fabula togata dasjenige Lustspiel zu erkennen haben, das in Latium spielte wie die fabula palliata in Griechenland; beiden aber ist die Verlegung des Schauplatzes in das Ausland gemeinsam, und die Stadt und die Buergerschaft Roms auf die Buehne zu bringen, bleibt ueberhaupt dem Lustspieldichter untersagt.

Vor allem die roemische Poesie ging. zunaechst gar nicht aus dem innerlichen Dichtertriebe hervor, sondern aus den aeusserlichen Anforderungen der Schule, welche lateinische Lehrbuecher, und der Buehne, die lateinische Schauspiele brauchte. Beide Institutionen aber, die Schule wie die Buehne, waren durch und durch antiroemisch und revolutionaer.

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