Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 25. Juli 2025
Senjavin hatte schon seit Wochen den Befehl aus Petersburg erhalten, die Bocca den Oesterreichern zu übergeben, damit sie dieselbe an die Franzosen ausliefern könnten. Diesen Bescheid hielt er lange geheim. Es ging aber ein leises Gerücht durch die Armee, dass der Admiral einen solchen Befehl in der Tasche trüge.
Juli schrieb er dem russischen Kapitän Baratinski, dass der Friede zwischen den beiden Gegnern geschlossen sei, und dass er nächstens kommen werde, um die Bocca zu besetzen. Am 10. August marschierte er in das Land ein und übernahm Castelnuovo und zwei Tage darauf auch Cattaro und die übrigen Städte der Bocca. Die Franzosen fürchteten, dass die Russen Cattaro etwa den Engländern übergeben würden.
Seitens des Vladika wurde ein besonderer Deputierter nach Petersburg und Wien zu dem gleichen Zwecke entsandt. Kaum waren diese Deputierten abgereist, so verbreitete sich das Gerücht in der Bocca, ein österreichisches Heer marschiere nach Süd-Dalmatien. Dieses Gerücht bewahrheitete sich.
Der österreichische General Ghiselieri, hiess es, habe sie dem Befehlshaber der russischen Flotte im Adriatischen Meere übergeben. Das war natürlich ganz vertragswidrig. So fasste es auch Napoleon auf. Er verlangte sofort eine Erklärung Oesterreichs darüber. Oesterreich sollte, das war seine Forderung, in Petersburg Schritte tun, welche die Herausgabe der Bocca ermöglichen könnten.
Dieses Volk vermochte nicht heute jemandes Freund zu werden, dessen Feind es gestern gewesen war. Die Kämpfe bis zum Tilsiter Frieden. Vorbereitung zum neuen Kampf. Im slavischen Lager zu Castelnuovo erwartete man mit Ungeduld die Antwort des Zaren auf die wegen Nichtauslieferung der Bocca gesandte Bittschrift, Lauristons Verhandlungen scheiterten allenthalben.
Der russische Agent in Cetinje und in der Bocca habe die Bevölkerung der Bocca stets der russischen Protektion versichert. Diesem Versprechen könne sich Russland jetzt nicht entziehen, ohne den Unwillen seiner slavischen Brüder in dieser Gegend sich zuzuziehen. Die Russen wollten die Bocca den Oesterreichern, und diese könnten sie dann den Franzosen übergeben.
So hielt die Angelegenheit der Bocca ganz Europa ein halbes Jahr in höchster Spannung: Der Friede Europas stand auf dem Spiel, wenigstens für den Augenblick. Aber auch nach Ablauf dieser Zeit war die Frage wegen der Bocca di Cattaro nicht endgültig gelöst; die Entscheidung stand nur auf dem Papier. Nicht einmal der Tilsiter Vertrag brachte eine befriedigende Lösung.
Das war ihrerseits natürlich klug. Denn sie wussten, dass es zwischen Napoleon und Russland abgemachte Sache sei, die Bocca di Cattaro an sie auszuliefern. Warum sollten sie nun umsonst Blut vergiessen. Oubrils Vertrag. Wir haben schon im ersten Kapitel erwähnt, wie sich die politische Situation der europäischen Grossmächte in einem beständigen Hin-und Herschwanken befand.
Denn unser unmittelbare Zweck ist, das Schicksal der Bocca zu verfolgen und nur die Ereignisse zu berühren, die dieses Schicksal bestimmt haben, und ferner zu zeigen, wie dieses kleine, arme und doch höchst romantische Land auf die politische Situation Europas einen nicht geringen Einfluss ausübte. Uebergabe der Bocca nach dem Tilsiter Frieden. In der Bocca herrschte bereits einige Monate Ruhe.
Im Jahre 1797 vernichtete Bonaparte die Republik Venedig. Das traurige und bedauernswerte Schicksal dieses ruhmreichen Staates mussten naturgemäss auch seine Provinzen und Schutzgebiete fühlen. Eines dieser letzteren war die Bocca di Cattaro, welche seit 1420 unter Venedig stand.
Wort des Tages
Andere suchen