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Aktualisiert: 14. Mai 2025


Durch meinen Anwalt Bintsch wird es Dir zu Ohren gekommen sein, in welch elender Lage ich mich zurzeit befinde. Ich sitze in meinem Haus wie der gefangene Vogel unter den stechenden und zum voraus schon tötenden Blicken der Schlange. Ich bin von Gläubigern derart umgeben, daß, wenn das Freunde und Gönner wären, ich zu den reichen und allbeliebten Menschen zählen müßte; aber leider sind es die unbarmherzigsten Leute und ich der Bedrängteste der Menschen. Du hast mir, liebe Mutter, früher auch schon mehr als einmal aus der Klemme geholfen, ich weiß es, und ich bin Dir allezeit im stillen dankbar dafür gewesen, so bitte ich Dich denn, und zwar dringendst, und so, wie Menschen bitten, denen das Messer der öffentlichen Schande am Halse sitzt, hilf mir auch dieses Mal noch aus der Verlegenheit und sende mir umgehend, wenn es Dir irgendwie möglich ist, wenigstens einen vorläufigen Teil der Gelder, die ich nach allem, was Recht heißt, heute noch zu beanspruchen habe. Mutter, versteh mich, ich drohe nicht, ich sehe ein, daß ich vollkommen von Deinem guten Willen abhängig bin, ich sehe auch ein, daß Du mich ins Verderben stürzen kannst, wenn Du willst, aber warum solltest Du das wollen können? Gegenwärtig ist auch noch meine Frau krank, Deine Tochter. Sie liegt im Bett und wird es so rasch nicht wieder verlassen dürfen, ja, ich darf noch froh sein, wenn sie es überhaupt eines Tages wird verlassen können. Du siehst, auch das noch! Was soll ein Geschäftsmann, der dermaßen von Schlägen und Stößen getroffen worden ist, beginnen? Bis jetzt habe ich noch immer einigermaßen gewußt mich über dem Wasser zu halten, jetzt aber bin ich in der Tat am Rande der absoluten Unmöglichkeit, mich ferner zu halten, angekommen. Was sagst Du dazu, wenn es bald einmal, eines schönen Morgens oder Abends, in der Zeitung steht, Dein Sohn habe sich das Le

Joseph schickte sich sogleich an, dem Befehl Folge zu leisten. Er war aufgeregt, sprach vielleicht etwas undeutlich, es war möglich, daß man ihn nicht recht verstanden hatte, kurz und gut, es dauerte ziemlich lange, ehe er mit Doktor Bintsch reden konnte.

Es war ein Friede da draußen, daß man unwillkürlich alle Weltdinge als befriedigt und erledigt und beruhigt annehmen mußte. Und da mußte nun Tobler hinfahren, durch solchen Schneezauber hindurch, per Eisenbahn nach der Stadt, um eine Zwiesprache mit dem Herrn Rechtsanwalt Bintsch abzuhalten.

Gegen den Nachmittag langte ein Schreiben des Advokaten Bintsch an, worin derselbe erklärte, es sei von der Mutter nichts mehr zu gewärtigen. Er habe sein Möglichstes versucht, die Frau zu überzeugen; seine Bemühungen seien aber zu seinem Leidwesen ohne Erfolg geblieben. Er rate daher Tobler an, mit Ruhe die Folgen dieser Resultatlosigkeit zu ertragen.

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