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Schriften, Berl. 1827, Bd. 28, S. 174. Die Stiefmutter . Ein noch junger Wittwer hatte zum zweiten Male gefreit, dabei aber seine Augen zu Hause vergessen, so daß er ein gar tückisches Weib in's Haus gebracht hatte. Ein wahres Hundeleben hatte bei ihr das Töchterchen der ersten Frau, welches zwei Jahre alt nachgeblieben war, wie ein Lämmlein.

Reb Jojchenens Seele schrieb noch weiter, als in den Himmel eine andre Seele geflogen kam und in ihr Buch folgendes eintrug: »Ich, Berl, Sohn der Judith, bin schon siebzig Jahre alt. Solange ich noch die Kraft dazu hatte, verdiente ich mein Brot durch meiner Hände Arbeit. Jetzt, da ich alt und schwach bin und nicht mehr arbeiten kann, muß ich bei fremden Leuten betteln.

»Und wenn schon der Schöpfer der Weltfährt er fort, »der große und stolze Herr nicht will, daß ich, Berl der Schneider, der ärmste Knecht von allen Knechten, die ihm dienen, mir einen Rest aneigne, so soll er mir Arbeit verschaffen, so soll er mir, wie jeder andre Herr, Gehalt zahlen! Aber er duldet nicht das eine und gibt mir nicht das andre.

Der MusenAlmanach ist im Drucke schon ziemlich vorgerückt, und wird gegen Ende Novembers sicherlich erscheinen. Das Stück der Berl. Monathschrift, welches den Aufsatz Ihres HE. Bruders enthält erwarte ich jeden Tag. Ich habe ihm schon längst eine Crise in der Schreibart gewünscht, und ich hoffe, die Zeichen derselben in diesem Aufsatz zu finden.

Also bleibe ich ohne Weib! Es ist mir sogar lieber so: ich bin ja Berl der Schneider, doch sie ist nur ein schwaches jüdisches Weib, soll sie lieber damit nichts zu tun haben. Und ich tue das meinige: am Laubhüttenfest weder Laubhütte, noch Palmenzweig.

Das einzige, was er getan hat er hat seine Tochter in eine größere Stadt zu fremden Menschen dienen geschickt. Und er sitzt allein zu Hause und wartet, was der Schöpfer mit ihm zu tun beschließt. Einmal vor dem Laubhüttenfeste geht die Tür auf. Aha! Nun hat er es doch erlebt. Und in der Tat, es ist ein Bote vom Gutsherrn: Berl soll ihm einen Mantel mit Pelz füttern.

»Ach was, Gesetzereifert sich Berl. »Der Brauch bricht ein Gesetz. Nicht ich habe den Brauch eingeführt; er stammt von uralten Zeiten

Nun will ich ihm, dem Schöpfer der Welt, nicht länger dienen. Ich habe es gelobt! Es ist ausDurch die Gemeinde geht eine Bewegung. Drohende Hände erheben sich. Man will auf den Schneider losstürzen. Doch Rabbi Levi-Jizchok gebietet Ruhe. Es wird wieder still, und der Rabbi fragt gütig: »Und was geschah weiter, Berl?« »Nichts! Ich komme nach Hause und esse, ohne zuvor die Hände zu waschen.

Auf Verdienst hat jedermann Anrecht! Der Vogel in der Luft, der Wurm in der Erde sie alle haben ihr Auskommen. Verdienst ist etwas Selbstverständliches. Jetzt will ich mehr!« »Sag doch, Berl, was du willst!« »Ist es wahr, Rabbi, daß am Jom-Kippur nur die Sünden des Menschen gegen Gott verziehen werden?« »So ist es!« »Und die Sünden des Menschen gegen seinen Nächsten nicht?« »Nein

Die Gemeinde hätte ihn in Stücke gerissen. Doch Rabbi Levi-Jizchok lächelt noch freundlicher. »Vielleicht wirst du uns erzählen, um was es sich handelt?« »Gernesagt Berl. »Von mir aus kann die Sache sogar gleich hier von Euch entschieden werden. Darf ich sprechen?« »Sprich