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Dann aber kam der Tag, der allem ein Ende machte, ihr die Entscheidung aus der Hand nahm. Frau Behn war ihrer Sache gewiß geworden und konnte nicht länger schweigen. Im Comptoir des Vaters, unter vier Augen, sprachen sie sich aus. Nur eine leise Andeutung der Mutter, ein fragender Blick, und Lulu brach in Thränen aus. "Wo heet he?" fragte Frau Behn ruhig, aber energisch. Lulu schwieg.

Als sie nach dem ersten Walzer sich dem Rundgang durch den Saal anschlossen, gewahrte Hermann Lulu Behn an dem Arm eines kleinen schmächtigen Tänzers mit sehr pomadesatter, glattgescheitelter Frisur. Er war erstaunt. "Ist das nicht die von drüben?" fragte er Mimi. Sie folgte seinem Blick. "Wirklich, Lulu Behn! Nein, sag einer, wie kommt die hierher?" "Ja, wie kommen wir hierher?" lachte Hermann.

Gleichzeitig erschien Fräulein Behn in dem Rahmen der Thür, noch ehe die Wittfoth die ungewöhnliche Lage ihres Neffen recht gewahrte. In größter Verwirrung schnellte Hermann empor, mit bestaubten Aermeln und Rockschößen, an welchen sich auch die unvermeidlichen Fäden der Nähstube festgesetzt hatten. Schallendes Gelächter begrüßte ihn, in das er notgedrungen einstimmte.

"Laß man, Cäsar, das giebt sich", witzelte der Semmelblonde. "Wird wohl wieder werden." Wilhelm Beuthien hatte von seinem etwas erhöhten Standpunkt aus sofort Lulu Behn bemerkt und auch ihr Erblassen, als ihre Blicke sich trafen. Das grenzenlose Erstaunen, sie hier zu treffen, wich bald der geheimen Freude, der Erfüllung seines lange gehegten Wunsches so unerwartet nahe zu sein.

War er auch nicht verliebt, so war sie ihm doch eine willkommene Abwechselung, einmal etwas anderes und besseres als Stine und Mine. Und im Hintergrund stand bei ihm auch die Überlegung; wer weiß, wie es kommt. Zuletzt war sie doch immer keine schlechte Partie. Freilich, es war höchst unwahrscheinlich, daß der alte Behn sie ihm jemals geben würde.