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Aktualisiert: 7. Juli 2025


Sie kamen zur bestimmten Stunde auf den Platz vor dem Hause des Scheik und trafen da den Alten, der ihnen sagte, daß der Aufseher der Sklaven erlaubt habe, sie einzuführen. Er ging voran, doch nicht durch die reichgeschmückten Treppen und Tore, sondern durch ein Seitenpförtchen, das er sorgfältig wieder verschloß. Dann führte er sie durch mehrere Gänge, bis sie in den großen Saal kamen.

»Ach, gehtsagte sie errötend, »so ein gescheiter, schöner Mann wie Ihr, der in Indien Aufseher gewesen ist, wird doch nicht Knecht, das könnte ich gar nicht leidenUnd sie sah ihn so sonderbar fröhlich und gütig, mit so viel Achtung an, daß er ganz verwirrt wurde. »Kommt abersprach sie, »nur sonst bald einmal nach Bräggen, Felix wird eine große Freude haben und Euch alles bieten.

Weiter erfuhr ich in der Privatunterhaltung mit meinem Aufseher, der froh war, wenn ich mit ihm eine Weile plauderte, daß der Inspektor auch nach anderer Richtung sich an den Gefangenen verging. So sparte er an Handtüchern und Seife, mit denen die Gefangenen doppelt so lange aushalten mußten, als vorgeschrieben war. Die Gefangenen erhielten ihr Mittagessen in Steinkrügen.

Beamte und Aufseher behandelten mich gleich jedem Andern; ich fühlte, daß gleiche Behandlung Aller große Ungleichheiten zur Folge habe, sogar das Beisammensein mit Dieben empörte meinen Stolz und ich that Alles, um mich bei den Bessern der Sträflingsbevölkerung in Ansehen zu setzen.

Alle rüsten sich zum Abgehen. "Ab!" Die Gefangenen drängen sich nach der Thüre durch die Gänge und marschiren im Gänsemarsch dem Hauptgebäude zu, still, geordnet, rasch, das einsame Klirren der Fußkette eines Räubers gibt zuweilen den Takt an, mit befriedigten Blicken lassen die Aufseher die langen Reihen vorbeidefiliren.

Der Alte wurde bei diesen Worten von dem Aufseher der Sklaven unterbrochen, der zu ihm trat und sprach: "Mein Herr, der Scheik von Alessandria, Ali Banu, hat Euch mit Wohlgefallen in seinem Saale bemerkt und ladet Euch ein, zu ihm zu treten und Euch neben ihn zu setzen."

Darum hatten beide Herren schon längst nach einem Gefangenen gesucht, der diese Lücke auszufüllen vermochte; es war aber keiner vorhanden gewesen. Jetzt nun kam der Aufseher Göhler infolge seiner Beobachtung meines seelischen Zustandes auf die Idee, mich in sein Bläserkorps aufzunehmen, um zu sehen, ob das vielleicht von guter Wirkung auf mich sei.

"Der Zuckerhannes hat Recht", spricht der Duckmäuser, der mit seiner Leimpfanne beim Vorübergehen eine Weile stehen geblieben; "ja er hat Recht, denn die Herren und Aufseher können nur Weniges verhindern und nur mit Strafen hintendrein tappen und geradehin strafen geht auch nicht, denn wenn sie Einen am Schopfe kriegen, der es wirklich nicht verdiente, dann macht es bei diesem und Andern böses Blut!"

Kein Wunder, daß er heute nicht predigt; sein Stolz läßt ihm keine laute Klage zu, aber er herrscht auch hier und würde nicht nur der Liebling der meisten Beamten und Aufseher, sondern wohl auch der meisten Mitgefangenen sein, wenn nur der kropfige Zuckerhannes nicht da wäre und geplaudert hätte.

Mit einem Empfehlungsschreiben an den Aufseher in Sonoma County versehen, unternahm ich den Ausflug mit dem frohen Gefühl, daß er mir nicht wie in Deutschland verregnen könne; denn ein ewig blauer Himmel lacht bekanntlich im Sommer über Californien.

Wort des Tages

mützerl

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