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Aktualisiert: 13. Mai 2025
Die Nachricht von Frau Ansorges Tod war schon am Morgen zu Hankas gelangt. Alexander Hanka hatte sich gegen den üblichen Teilnahmsbesuch erklärt. Am folgenden Tag war das Begräbnis und dorthin beschloß Hanka zu gehen. Der Kirchhof lag hoch auf dem Hügel. Trotz des klaren Nachmittag-Himmels herrschte ein sturmartiger Wind.
Dem Lehrer, der den abweisenden Blick Frau Ansorges auf sich ruhen fühlte, geboten Takt und Bescheidenheit, sich zu entfernen. Mit einer leichten Bewegung warf er das gelbe Tuch über die Schulter, verbeugte sich galant und wünschte gute Nacht. Drittes Kapitel Vor Aufgang der Sonne erwachte Arnold. Als er gewaschen und angekleidet war und in den Stall hinüberging, leuchtete schon der frühe Tag.
Stall und Scheune wurden in Stand gesetzt, Zäune aufgerichtet, der versandete Brunnen wurde tiefer gegraben, der Viehstand verbessert, neue Möbel, neue Pflüge, neues Gesinde beschafft und das Wohnhaus erhielt ein neues Dach. Drei Monate früher hatten Frau Ansorges Wünsche noch andern Lebenszielen gegolten, als in der mährischen Einsamkeit Ruhe vor der Welt zu suchen.
Er hatte zusammen mit dem Doktor das Haus verlassen, der allerlei bedenkliche Redensarten über Frau Ansorges Krankheit gemacht hatte. Während er noch versunken war, trat Alexander Hanka mit seinem ausholenden Schritt herein, nach seiner Gewohnheit spannweit die Tür öffnend. Er machte große Augen, als er einen unbekannten Menschen im Zimmer erblickte.
Zu gleichen Teilen wollte er der Harmlosigkeit und der Menschlichkeit Arnold Ansorges seinen Vorteil abgewinnen, dieses Arnolds freilich, den er unter dem Verkleinerungsglas sah, das sein jetziges Leben für alle Ereignisse und Gestalten der Vergangenheit bildete. Sein erster Besuch sollte nur als ein Freundschaftszeichen gelten, auch wagte er noch nicht zu bitten.
Der Abend rückte schon heran, und das Wetter hatte sich ein wenig gebessert, da erschien Alexander Hanka. Er war förmlich versteckt in seinem Winterpelz, aber trotzdem war es zu verwundern, daß Hanka an solchem Tag eine Wanderung über die kaum gangbaren Straßen gewagt, um sich nach Frau Ansorges Befinden zu erkundigen.
Das Lächeln auf Frau Ansorges Lippen nahm nacheinander jeden Ausdruck der Frauenhaftigkeit an: Mitleid, Spott, Ratlosigkeit und leichte Geringschätzung; dahinter gleich einem feinen Schimmer die Freude über den, der solche starke Kränkung zufügen konnte. Sie stand auf, räumte ihre Arbeit beiseite, legte beide Hände auf die Schulter der Magd und sagte: »Das vergeht schon, Salscha.
Doch wie das Wasser unter der Eisdecke des Stromes fließt, trieb ihr dunkler Wille einer neuen Form des Lebens zu. Der Anwalt Borromeo aus Wien, ein Bruder Frau Ansorges, ordnete die Hinterlassenschaft des Mannes, wohnte dem Begräbnis bei und nahm den Knaben in seine Obhut.
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