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Der Arzt, der sich diese Worte berichten ließ, versetzte sie nun in eine Art von Hypnose und sagte ihr jedesmal diese Worte wieder vor, um sie zu veranlassen, daß sie an dieselben anknüpfe. Die Kranke ging darauf ein und reproduzierte so vor dem Arzt die psychischen Schöpfungen, die sie während der Absenzen beherrscht und sich in jenen vereinzelt geäußerten Worten verraten hatten.

Ein Heer, das keiner Montur, keiner Munition bedurfte, dem nichts schaden konnte, höchstens die Motten. Die Kecskeméter fürchteten keinen Feind mehr. Im Gegenteil, sie warteten mit vielem Vergnügen auf den Augenblick, wo eine herumstreifende Türkenschaar mit ihnen anknüpfe. Es war dies immer ein großes Amüsement für das Volk.

Und wenn ich hier noch eine Betrachtung anknüpfe, so darf ich wohl bekennen: daß im Laufe des Lebens mir jenes erste Aufblühen der Außenwelt als die eigentliche Originalnatur vorkam, gegen die alles übrige, was uns nachher zu den Sinnen kommt, nur Kopien zu sein scheinen, die bei aller Annäherung an jenes doch des eigentlich ursprünglichen Geistes und Sinnes ermangeln.

»Du glaubst nicht, lieber Ludwigschrieb die Großmutter, »wie sehr mir das Glück meiner Enkel am Herzen liegt, wenn auch nicht alle in dem Maaß meine Liebe verdienen, wie du, mein Liebling! Ich kann nicht ruhig zusehen, daß fort und fort über dem Haupte deines gefangenen Vetters das Schwert des Damocles schwebt, und biete daher im Stillen Alles auf, zu seiner Befreiung mitzuwirken. Niemand weiß, welche Fäden ich anknüpfe, wie ich sie weiter spinne, oft kommt mir der Wunsch, ich möchte noch einmal jung sein; ich wollte meine Lebenstage dann gewiß nicht mit Sammlung alter Münzen vertreiben, sondern ich würde der Länder und Menschen Loose lenken und leiten helfen, nicht eine Münznärrin würde ich dann geworden sein, sondern eine Diplomatin, und unendlich bedauere ich, daß deine Eigenthümlichkeit, mein Ludwig, dich nicht eine Bahn auf die Dauer beschreiten ließ, die Ehre, Macht, Ansehen und irdische Mittel vollauf gewährt. Mag den Staatsmann auch manche Verkennung, Zurücksetzung und die Folge manchen Irrthums treffen, immer ist es etwas Hohes, nach dem Höchsten gestrebt und dieses Ziel erreicht zu haben, selbst um den Preis, nach einer kurzen Zeit von der erklommenen Höhe wieder herabzusteigen. Man bleibt nicht ewig auf hohen Bergen, man baut nicht Hütten auf dem Montblanc und dem Chimborasso, aber das stolze Gefühl: ich war droben, das gibt dem Leben Halt und Höhe bis an die Grabestiefe. Ich habe mich nach London gewendet an meinen Freund, den Baron von Kutzleben, und dessen Vermittlung angesprochen; ich schrieb an den Grafen von Bernstorf, königlich dänischen Gesandten zu Berlin, nicht minder an den holländischen Minister von Hartsinck, und bat alle um ihre Verwendung, eben so schrieb ich an den Prinzen Statthalter. Baron von Kutzleben hat meinen an diesen eingeschlossenen Brief dem Baron von Vogel übergeben, welcher jetzt holländischer Gesandter am englischen Hofe ist und sich im Augenblick beim Prinzen von Oranien befindet. Der Prinz Statthalter aber ist leider dermalen in trauriger Lage. Vor Allem erfreute mich in derselben Angelegenheit ein Brief der liebenswürdigsten herrlichsten Prinzessin, den ich dir beilege und als ein Heiligthum anvertraue; auch ihr hatte ich mich anvertraut, und diese Seele voll Engelgüte hat mir auf das Freundlichste geantwortet. Es ist Luise, die Kronprinzessin von Preußen K.