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Er durchbrach den Kreis der Tanzenden, stellte sich mitten in den Raum und erhob die Hand. Das war der Pfarrer, Herr Ane, und er kam, um den Tanz in der Sonntagsnacht zu verbieten. Er hatte an diesem Tage in der Kirche gestanden und leeren Wänden gepredigt.

»Mai Sohn? wie haißt mai Sohn « sagte der Mann, ungeduldig den Kopf schüttelnd »das Jüngelche, was ich bei mer hatte, mit die hibsche Stimme wenn's ane bessere Lunge und a schlechtere Stimme gehabt hätte, lebt es noch.« »Ihr habt ihn sich todt singen lassensagte Hopfgarten ernst.

Der Bauer starb, und Herr Ane zog in seinen Hof, der näher zur Kirche lag, als sein eigner. Und sobald er in den Hof gekommen war, fing er an, nach dem Gelde des Bruders zu suchen, aber er konnte es nicht finden. Er grub in der Erde und riß die Kellermauer und die Küchenwand ein, um das Geld zu finden, aber es wollte sich ihm nicht zeigen.

>Wenn ich das wüßte, Herr Ane,< sagte Mutter, >dann brauchte ich wohl nicht auf der Landstraße umherzuziehen und mein Brot zu erbetteln.< Und sie bat ihn um Gottes Barmherzigkeit willen, er möge ihr Obdach gewähren, denn es war nicht gut für sie, in ihrem hohen Alter draußen unter freiem Himmel zu liegen.

Ein schlichter, hilfloser Mensch starrt durch die Fenster seiner Kellerwohnung in den nächtlichen Himmel, grübelt nach einer Schuld, die ihn zu Boden gerissen, und findet keine, grübelt nach einem Sinn hinter den Geschehnissen, die ihn fortdrängen, und findet keinen, und bäumt sich nicht auf und rächt sich nicht und geht still ins Dunkel: "Ane Schlinge ward mir gelegt, und in die Schlinge da trat ich halt nein... Meinswegen kann icb auch schuld scin.

Da bat Mutter, der sehr bange wurde vor dem, was sie auf sich genommen hatte, Herr Ane möge ihr große Linnenlaken geben, und in die hüllte sie sich, als wäre sie eine Leiche. Dann ging sie auf den Kirchhof und nahm Graberde und streute sie über sich, und dann ließ sie sich von Herrn Ane die Kirchentür öffnen, und er folgte ihr in die Kirche und half ihr auf einen Dachbalken.

Aber Herr Ane erwiderte, bei dem, was er gesagt hätte, müsse es sein Bewenden haben, und sie könne kein Obdach bekommen, wenn sie ihm das Geld nicht verschaffe. >Aber wenn mir das gelingt, kann ich dann Obdach im Pfarrhof haben bis zu meiner Todesstunde?< sagte Mutter.

Aber als er sich satt gespielt hatte, schüttete er das Geld ins Grab hinunter und stieg in seinen Sarg, und die Steine legten sich von selbst wieder auf ihren Platz zurecht. Mutter blieb bis zum Morgen auf ihrem Balken hängen, und dann kam der Pfarrer, Herr Ane, und fragte, ob sie noch am Leben sei.

Das Geld kam nicht zu Herrn Ane, obgleich er in langen Gebeten zu Gott darum flehte. Und Herr Ane wurde krank und verzweifelt vom Suchen und Nichtfinden. In der ganzen Umgegend lachte man Herrn Ane aus, weil er seinen Kummer nicht verhehlte. >Hast du meines Bruders Geld gesehen?< konnte er den ärmsten Bettler fragen.

Tora saß wieder am Herde, sie warf neue Scheite in die Glut und schien ebenso froh wie zuvor. Einige, die sahen, daß sie den Mut nicht verloren hatte, gingen auf sie zu und begannen, übel vom Pfarrer zu sprechen. »Luthers Lehre hat Herrn Ane wild und toll gemachtsagte ein Bauer. »Früher, als er noch dem Papste zugehörte, durfte man sogar im Pfarrhof tanzen