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Aktualisiert: 11. Mai 2025


Dort lag ein Boot, und sie stiegen ein, fuhren ohne Stange noch Ruder stromaufwärts, und da erwies es sich plötzlich, daß die Gestalt Hedwig Andergast war; ihr Gesicht war wie mit einem Silberschleier behangen, und als er sie schüchtern fragte, warum sie nicht spreche, legte sie stumm die Hand auf die Brust und seufzte. Es war ein Wunschbild natürlich, aber Wahrheit steckte darin.

An einem Regentag zeigte sich ein fremdes Gesicht im vertrauten Kreis, ein Mädchen namens Hedwig Andergast, eine Offizierstochter aus Nürnberg, die bei ihren Verwandten, den Notarsleuten, zu Besuch weilte. Sie war ein wenig älter als Engelhart; da er sie sah, hatte er ein höchst wunderliches Gefühl: ihm war, als träume er und sie tanze luftig leicht auf seiner ausgestreckten Hand. Er wurde später gefragt, ob er sie hübsch fände, und er konnte nicht antworten, weil er, kaum daß sie aus dem Zimmer gegangen, sich an keinen Zug ihres Gesichts erinnern konnte. Die Mädchen bedrängten ihn, besonders Helene hätte gern gewußt, ob die Fremde den Vorrang vor ihr verdiente, da tat er eine feindselige

Wenn er körperlich an Hedwig Andergast dachte, geschah es mit demselben Schauder, den er damals gespürt, als bei Lechners hündischen Erklärungen der Gedanke an die Mutter sein Gemüt aufgewühlt hatte.

Dort wurde ihm der Tag erst Wirklichkeit und holdes Schauen, er fühlte den Leib der Bäume von sommerlichen Säften strotzen, in den Mondstreifen leuchtete das Blut der Blumen, alle Dinge waren doppelt entblößt und doppelt verhüllt. Es erschien ihm wichtig, daß man gütig und anerkennend gegen ihn sei, und Hedwig Andergast wählte er vor allen andern aus, daß sie es sei.

Als sie ihn verspotteten, nahm er eine Holzlatte, hieb den Blumen die Köpfe ab und fuchtelte derart um sich, daß die Cousinen schreiend in eine Ecke flüchteten, während Hedwig Andergast sich in den großen Schlitten setzte, der hier oben seine Sommersiesta hielt, und gleichgültig, ja etwas müde vor sich hin blickte.

Er bekam Hedwig Andergast nicht ein einziges Mal zu Gesicht, er sah sie überhaupt niemals wieder und die Trübnis des alltäglichen Lebens schwemmte die frohen Farben der Erinnerung aus seinem Geiste hinweg. Siebentes Kapitel Von Woche zu Woche nahm in Engelhart der Abscheu gegen die Schule zu.

Wie zufällig hatten sich Engelhart und Hedwig Andergast einander gesellt. »Sieh mal die Sternesagte Engelhart und deutete hinauf. Sie sah die Sterne an, aber sie hatte sie schon zu oft gesehen, es machte ihr wenig Eindruck.

Währenddem kam Hedwig Andergast aus dem Wahrmannschen Hause und betrat das Gäßchen. Sie hatte noch das weiße Tuch um die Schläfe gebunden. Der Premierleutnant Siderlich blieb vor ihr stehen und legte, als ob er noch Soldat wäre, die Hand salutierend an den Hut. Die Knaben johlten, Siderlich lächelte verzerrt.

An einem Nachmittag in jeder Woche entriß er sich allen Pflichten und marschierte heimlich nach Nürnberg und vor das Haus an der Rosenau, wo Hedwig Andergast wohnte. Er langte gewöhnlich an, wenn es schon dunkel wurde, stellte sich an die gegenüberliegende Straßenseite und blickte zu den erleuchteten Fenstern hinauf.

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