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Aktualisiert: 19. Mai 2025
Aus der Müdigkeit ward Ekel; ein Ekel, den zu beschreiben ich kaum wage; der das Himmelreich bespie und in der Menschenwelt eine Kloake sah; der natürliche Bande mit Hohn zerriß, ursprüngliche Gefühle mit Kälte leugnete, jede Heiterkeit zersetzte, alles was brennen wollte, in Asche verwandelte, sich abkehrte vom Tag und die Nacht suchte, die Einsamkeit und das Grauen.
Wenn wenigstens die Voraussetzung dieser wunderbaren Theorie zuträfe; wenn wenigstens der Held der Tragödie wirklich überall resigniert vom Leben sich abkehrte. Thatsächlich ist ja auch dies nicht der Fall. Oder wo ist in ANTIGONEs herzzerreißender Klage, daß sie das Leben verlassen müsse, diese Abkehr?
Und Mancher, der sich vom Leben abkehrte, kehrte sich nur vom Gesindel ab: er wollte nicht Brunnen und Flamme und Frucht mit dem Gesindel theilen. Und Mancher, der in die Wüste gieng und mit Raubthieren Durst litt, wollte nur nicht mit schmutzigen Kameeltreibern um die Cisterne sitzen.
Golowin schnitt eine ärgerliche Grimasse. »Sie täuschen sich, Madame,« sagte er und steckte beide Hände in die Hosentaschen, »Sie täuschen sich. Ich bin unempfindlich gegen die Künste des höheren Tons. Ob Dachkammer, ob Beletage, das spielt hier keine Rolle. Man wird Sie und Ihre ganze Gesellschaft morgen vor dem Standgericht aburteilen, und da Sie so unvorsichtig waren, Ihre Fluchtabsicht offen zuzugeben, können Sie sich ja ungefähr denken, was Ihr Schicksal sein wird. Wir pflegen darin kurzen Prozeß zu machen; aus Zeitmangel, Madame, aus Zeitmangel. Bleiben Sie also immerhin in der Beletage, wenn Sie Wert darauf legen; auch die andern Herrschaften will ich nicht weiter stören. Niemand wird natürlich das Haus verlassen; im übrigen ist Ihnen jede Freiheit unverwehrt bis morgen.« Dies sprach er ironisch gegen den Kreis erschrockener Neugieriger, der sich um ihn gesammelt hatte. Menasse machte Schwimmbewegungen mit den Armen, um sich die Herzudrängenden vom Leibe zu halten und sich in seiner Bedeutsamkeit gewissermaßen zu isolieren; er blinzelte an Golowin hinauf, als wolle er ihm zu verstehen geben, daß das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch zwischen ihnen beiden gewechselt werden müsse und er zuversichtlich auf eine Einigung rechne. Aber Golowin beachtete ihn gar nicht. Indem er sich abkehrte, fiel sein Blick auf Mitja, und er sagte: »Hübscher Junge; schade um ihn; er wird Mühe haben, sich mit alldem zu befreunden. Du sollst später einer der Unsern werden, mein Junge, was?« Zum erstenmal überlief Maria ein Zittern, und sie erbleichte, als Mitja mit der stolzen Entrüstung des Achtjährigen, den Heldengefühle beseelen, erwiderte: »Niemals, ich werde immer auf Papas Seite sein.« Golowin lachte. »Gute Zucht, Madame,« sagte er und sah Maria an. »Gute Zucht und gutes Blut,« antwortete sie. Er verbeugte sich spöttisch, ohne den Blick von ihr zu lassen, einen scharfen, grausamen, unaufhaltsamen Blick, der kalt prüfte und mehr und mehr einen bestimmten Vorsatz verriet. Maria hielt den Blick eine Weile aus, und erst als sie der Verwunderung der Zuschauer inne wurde, glitt ihr Auge zu Boden. Golowin wurde von seinen Begleitern angerufen und wandte sich zu ihnen. Auf der Treppe waren noch zwei Matrosen aufgetaucht, die einen sich sträubenden Menschen zwischen sich schleppten, den Koch des Hauses, welcher als Spion denunziert worden war; man wollte bemerkt haben, daß er von einem Fenster der Küche aus Signale gegeben hatte. Er beteuerte seine Unschuld und schlug mit den Armen um sich. Golowin rief seinen Leuten einen kurzen Befehl zu, und sie fesselten ihn. Der tartarische Wirt, zu dem der Koch in seiner Angst flüchten gewollt und den er mit Gebärden anflehte, erhob jammernden Einspruch, der ungehört verhallte. Menasse hatte indessen mit dem Grafen Duchorski und dem Ungarn leise gesprochen und näherte sich nun Golowin. Er zupfte ihn am
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