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Aktualisiert: 3. Mai 2025
In eine heftige Auseinandersetzung gerieten sie mit dem Professor über die sichtliche Nichtachtung, die Rolfers für Richards Leistungen in der Schule an den Tag legte. Martha warf ihm vor, daß er dem Jungen Sonnabends bei den Arbeiten in ausgiebiger Weise half, damit er den Sonntagmorgen frei hatte, daß er ihm französische Übersetzungen und mathematische Lösungen einfach diktierte und sich mit ihm über die Lehrer weidlich lustig machte. Es sei ein Unrecht, daß er Richard geradezu aufgefordert und mit tausend Gründen ermuntert habe, nur das Freiwilligenzeugnis zu erwerben, um dann vom Gymnasium abzugehen, nicht aber nach dem Abiturium zu streben, das für ihn nur Zeitvergeudung bedeuten würde. Solche leichtsinnigen
»Ja!« Rumolt schlug ihm lachend aufs Knie. »Ist eigentlich eine ärgere Posse denkbar? Eine militärische Vergünstigung als Speck in der Seelenfalle! Und nach diesem Zeugnis müssen sie nun alle ohne Unterschied streben – die das Geld dazu haben, natürlich – und alle, die im Leben »etwas Besseres« werden wollen, müssen dasselbe famose Abiturium machen. Da schimpfen sie auf die Gleichmacherei der Kommunisten und Sozialdemokraten – aber gibt es eigentlich eine schlimmere Gleichmacherei als unsere Prüfungsvorschriften? Da hab ich einen Burschen in der Untersekunda, einen Prachtbengel, vorzüglich begabt in der Mathematik und allen Naturwissenschaften, von merkwürdigem Geschick in allem Technischen – was er anfaßt, gelingt ihm, und obendrein noch hochmusikalisch. Aber auf dem Kriegsfuß mit allem, was fremde Sprachen heißt. Nun sitzt er das zweite Jahr in meiner Klasse, und wenn seine fremdsprachlichen Leistungen nicht besser werden – und dazu ist keine Hoffnung – dann bleibt er zu Ostern wieder sitzen und erreicht nicht einmal das Einjährigen-Zeugnis. Und ich halt es für sehr wohl möglich, daß er nach sieben Jahren der Angst und Mühe hingeht und sich erschießt. Nun frage ich Sie: warum soll dieser Mensch nicht auf die Universität gehen und Naturwissenschaften studieren, warum soll er nicht aufs Polytechnikum gehen und Ingenieur werden dürfen? Wäre nicht denkbar, daß er einmal von seinem Laboratorium aus die Welt aus den Angeln höbe, ohne den Beistand der Herren Xenophon, Ovid und Victor Hugo? Doch
Der alte Meek war ganz beglückt und wagte sich mit der Frage heraus, ob nicht sein Enkel, der hier die Schule besuche, einmal kommen dürfe, um die Frau Doktor spielen zu hören natürlich bloß, wenn es ihnen nicht ungelegen sei. Er sei leider ein solcher Musiknarr, daß er mit neunzehn Jahren noch nicht einmal sein Abiturium gemacht habe.
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