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Die zweite Weissagung lässt sich zwar ganz natürlich erklären. Nicht minder aber ist sie merkwürdig. Bekanntlich konnte man dem grossen König Friederich von Preussen nicht nachreden, dass er leichtglaubig gewesen sei in Ansehung der übernatürlichen Dinge. Vielmehr hatte er manchmal gern seinen Spass mit solchen, die es waren, aber nicht immer gelang es ihm.

Niemand wurde der Weissagung froh; nur ich selbst, ich war zufrieden, weil sie mir versprach, daß ich viel mit Büchern und Schreiben zu tun haben würde. Nach etwas anderm fragte ich damals nicht.

"Wisst Ihr", sagte er, dass ich morgenden Tages diesen Burschen henken lasse? Er ist ein Delinquent." Der Prediger sagte: "Es wäre der erste, der meiner Weissagung entliefe." Item, der Delinquent wurde den andern Morgen zur Hinrichtung aus Potsdam hinausgeführt.

Aller Grund will reissen, aber die Tiefe will nicht schlingen! `Ach, wo ist noch ein Meer, in dem man ertrinken könnte`: so klingt unsre Klage hinweg über flache Sümpfe. Wahrlich, zum Sterben wurden wir schon zu müde; nun wachen wir noch und leben fort in Grabkammern!" Also hörte Zarathustra einen Wahrsager reden; und seine Weissagung gieng ihm zu Herzen und verwandelte ihn.

Aber damit, daß sie das tut, ist viel geschehen, denn wer hindert mich, wer hindert das Volk, die Andeutung für das Ganze zu nehmen und den bedingenden Teil der Weissagung für erfüllt zu erklären?

"Am Ende hat der gute Bernardus den Paul leichtsinnig und verwegen machen helfen mit seiner Weissagung, ohne daß er dies beabsichtigte!" meint der Zuckerhannes und verbessert durch diese gescheite Bemerkung die dumme, die er vor einigen Augenblicken äußerte.

Bei uns bleibt ein Gefühl von Unbefriedigung, eine Art von Groll über die versuchte Täuschung, wie ich es besonders deutlich nach der Lektüre von Schnitzlers Erzählung »Die Weissagung« und ähnlichen mit dem Wunderbaren liebäugelnden Produktionen verspürt habe.

Der Kurfuerst, nach einer Pause, in welcher er die Frau gedankenvoll ansah, sagte halblaut, mit einem Schritte, den er zu mir tat, dass es ihm jetzo fast leid taete, einen Boten abgeschickt zu haben, um die Weissagung zu nichte zu machen; und waehrend das Geld aus den Haenden der Ritter, die ihm folgten, der Frau haufenweise unter vielem Jubel, in den Schoss regnete, fragte er sie, indem er selbst in die Tasche griff, und ein Goldstueck dazu legte: ob der Gruss, den sie mir zu eroeffnen haette, auch von so silbernem Klang waere, als der seinige?

»Prophezeiungen«, fuhr Herr von Knobelsdorff fort, »pflegen sich in der Weise zu erfüllen, daß Umstände eintreten, die man, einigen guten Willen vorausgesetzt, in ihrem Sinne deuten kann. Und gerade durch die großzügige Fassung jeder rechten Weissagung wird das sehr erleichtert. ›Mit einer Hand‹ das ist guter Orakelstil. Die Wirklichkeit bringt einen mäßigen Fall von Atrophie.

Dieser mein Bösewicht fällt unter die Weissagung Hier ist ein Sohn wider den Vater; der König tritt aus dem Gleise der Natur Hier ist ein Vater wider sein Kind. Wir haben das Beste von unsrer Zeit schon gesehen. Untreue, Ränke, Verrath und alle verderbliche Unordnungen verfolgen uns bis in unser Grab.