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Jeder geringfügige Anlaß genügte, um in der Partei den heftigsten Streit hervorzurufen. So war einem der in die Dresdener Skandale verwickelten Revisionisten die Kandidatur eines sächsischen Wahlkreises angeboten worden.

Sobald ich die offizielle Nachricht von meiner Wahl erhalten hatte, schickte ich aus dem Gefängnis meinem Wahlkomitee folgende Danksagung zur Veröffentlichung: „An meine Wähler! Parteigenossen! Ihr habt mir aufs neue einen glänzenden Beweis Eures Vertrauens gegeben, indem Ihr mich nunmehr zum dritten Male zum Vertreter des 17. Wahlkreises in den Reichstag erwähltet.

Einige Tage nach der Wahl veröffentlichte mein besiegter Gegner in der Presse des Wahlkreises seinen Dank an die Partei, die den Wahlkampf gegen ihn in so anständiger Weise geführt habe. Auer und York kamen nach der Wahl, nachdem sie zuvor meine Frau in Leipzig besucht und sie beglückwünscht hatten, zu mir nach Hubertusburg, um mir ebenfalls zu gratulieren. Es war ein fröhliches Wiedersehen.

Mein Mann empfing mich mit wehmütiger Zärtlichkeit, sodaß ich ihm angstvoll forschend ins Auge sah. »Es ist nichts, Kind, nichtswehrte er in nervöser Erregung ab. »Ich bin nur abgespannt, nur müdeAber allmählich erfuhr ich doch, was geschehen war: eine Gruppe von Parteigenossen seines Wahlkreises forderte von ihm die Niederlegung seines Mandats, weil ich mich an der Englandreise beteiligt hatte, und ein außerordentlicher Kreistag sollte darüber entscheiden.

Aber ich werde dir beweisen, wie ernst ich es meine: noch heute will ich mich dem Vertrauensmann meines Wahlkreises vorstellen, ich werde sogar Flugblätter austragen, wenn er mich brauchen kannIch war noch ganz benommen von der erstaunlichen Wandlung meiner Schwester, als Heinrich sie begrüßte. Er fand sich rascher in die veränderte Situation.

Mitten in der Arbeit an den letzten Druckbogen besuchte mich die weibliche Vertrauensperson meines Wahlkreises. Für eine große Volksversammlung, die in den allernächsten Tagen stattfinden und sich mit den von der Regierung angekündigten Zollerhöhungen beschäftigen sollte, hatte man mir den Vortrag zugedacht. Ich lehnte ab. Meine Besucherin wurde immer dringender.

Ich sah auf. »Ich möchte, daß Sie wenigstens zwischendurch wieder ein Kulturmensch werdenOhne rechte Lust, nur um ihn nicht wieder zu verletzen, versprach ich ihm, mich am nächsten Tag seiner Führung zur »Kultur« anzuvertrauen. Am Bahnhof empfing uns Heinrich, der eine Stunde früher aus einer anderen Gegend seines Wahlkreises zurückgekehrt war.

»Weber bietet mir die Kandidatur seines Wahlkreises anerklärte Heinrich. Nun erst horchte ich auf. »Und er zögert, sie anzunehmen. Bringt lauter Wenn und Aber vor. Und will Bedenkzeit. Als ob es jetzt noch was zu bedenken gäbe! Jeder von uns muß ins Geschirr, so oder sorief unser Gast, und seine Worte überstürzten sich vor Eifer. »Machen Sie kurzen Prozeß, schlagen Sie ein

Jetzt fühlte ich mich wieder in Deutschland. Wir unterhielten uns, als wir zusammensaßen, über die deutsche Resolution. »Sie ist aus Wenn und Aber zusammengesetzt, und einem Fall Millerand ist zwar die Tür geschlossen, aber das Fenster geöffneträsonierten die Vertreter des sechsten berliner Wahlkreises, für die der Eintritt eines Sozialisten in ein bürgerliches Ministerium keine taktische, sondern eine prinzipielle Frage war. »'Die Eroberung der Regierungsgewalt kann nicht stückweise erfolgenlas stirnrunzelnd einer der Wortführer des Revisionismus; »das ist ein Satz, den wir unmöglich unterschreiben können, denn in parlamentarisch regierten Staaten kann und wird sie nicht anders als allmählich vor sich gehen