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Mit der Popularpartei und ihren unfaehigen Autokraten fertig zu werden, waere nicht schwierig gewesen; aber er sah sich gegenueber und mit dieser vereinigt die ganze Masse derer, die keine oligarchische Schreckensrestauration wollten, und vor allen Dingen die gesamte Neubuergerschaft, sowohl diejenigen, die durch das Julische Gesetz von der Teilnahme an der Insurrektion sich hatten abhalten lassen, als diejenigen, deren Schilderhebung vor wenigen Jahren Rom an den Rand des Verderbens gefuehrt hatte.

Schon hierin uebrigens liegt es, dass Caesar keineswegs jenes naive Zinsverbot der alten Popularpartei einfach erneuern, sondern vielmehr das Zinsnehmen innerhalb gewisser Grenzen gestatten wollte.

Die roemische Popularpartei war in immer steigender Progression aus der Reform in die Revolution, aus der Revolution in die Anarchie, aus der Anarchie in den Krieg gegen das Eigentum gedraengt worden; sie feierte unter sich das Andenken der Schreckensherrschaft und schmueckte, wie einst der Gracchen, so jetzt des Catilina Grab mit Blumen und Kraenzen; sie hatte unter Caesars Fahne sich gestellt, weil sie von ihm das erwartete, was Catilina ihr nicht hatte verschaffen koennen.

Von dem Augenblick an, wo dieses begriff, dass es Caesar nicht um eine Modifikation der republikanischen Verfassung zu tun sei, sondern dass es sich handle um Sein oder Nichtsein der Republik, werden unfehlbar eine Menge der besten Maenner, die bisher sich zur Popularpartei gerechnet und in Caesar ihr Haupt verehrt hatten, auf die entgegengesetzte Seite uebergetreten sein.

Ihre Inhaber hatten von Haus aus meistenteils zur Popularpartei gezaehlt; aber seit Caesars Entfernung, der der Demokratie allein zu imponieren und allein sie zu lenken verstanden hatte, war aus derselben alle Disziplin entwichen und jeder Parteigaenger machte Politik auf seine eigene Hand.

Damit stand es also fest, dass die sogenannte Popularpartei als solche weder regieren konnte, noch regieren wollte; dass es in Rom schlechterdings nur zwei moegliche Regierungsformen gab, die Tyrannis und die Oligarchie; dass, solange es zufaellig an einer Persoenlichkeit fehlte, die, wo nicht bedeutend, doch bekannt genug war, um sich zum Staatsoberhaupt aufzuwerfen, die aergste Misswirtschaft hoechstens einzelne Oligarchen, aber niemals die Oligarchie gefaehrdete; dass dagegen, sowie ein solcher Praetendent auftrat, nichts leichter war, als die morschen kurulischen Stuehle zu erschuettern.

Ja als Cicero ausgewiesen werden sollte, legten eine grosse Zahl angeblich zwanzigtausend Buerger, groesstenteils aus den Mittelklassen, nach dem Beispiel des Senats das Trauergewand an. "Nichts ist jetzt populaerer", heisst es in einem Briefe aus dieser Zeit, "als der Hass der Popularpartei."

Seinem urspruenglichsten Plan zufolge hatte er sein Ziel wie Perikles und Gaius Gracchus ohne Waffengewalt zu erreichen gedacht, und achtzehn Jahre hindurch hatte er als Fuehrer der Popularpartei ausschliesslich in politischen Plaenen und Intrigen sich bewegt, bevor er, ungern sich ueberzeugend von der Notwendigkeit eines militaerischen Rueckhalts, schon ein Vierziger, an die Spitze einer Armee trat.

Als dann er, der Fuehrer und Feldherr der Popularpartei, die Soldaten des Volkes aufrief, jetzt, nachdem der Gueteversuch erschoepft, die Nachgiebigkeit an den aeussersten Grenzen angelangt war, jetzt ihm zu folgen in den letzten, den unvermeidlichen, den entscheidenden Kampf gegen den ebenso verhassten wie verachteten, ebenso perfiden wie unfaehigen und bis zur Laecherlichkeit unverbesserlichen Adel da war kein Offizier und kein Soldat, der sich zurueckgehalten haette.

Was ihr entgegenstand, war nicht etwa eine einfache Partei mit klar ausgesprochenen Zwecken und unter bestimmt anerkannten Fuehrern, sondern eine Masse der mannigfaltigsten Elemente, die wohl im allgemeinen unter dem Namen der Popularpartei sich zusammenfassten, aber doch in der Tat aus den verschiedenartigsten Gruenden und in der verschiedenartigsten Absicht gegen die Sullanische Ordnung des Gemeinwesens Opposition machten.