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Das traditionelle Geschick und die individuelle Resignation, auf denen alles oligarchische Regiment beruht, waren der verfallenen und kuenstlich wiederhergestellten roemischen Aristokratie dieser Zeit abhanden gekommen; ihr galt durchgaengig der Cliquengeist als Patriotismus, die Eitelkeit als Ehrgeiz, die Borniertheit als Konsequenz.

Gern haette die oligarchische Partei die Enthuellungen benutzt, um mit der Demokratie ueberhaupt und namentlich mit Caesar abzurechnen, allein sie war viel zu gruendlich gesprengt, um dies durchsetzen und ihm das Ende bereiten zu koennen, das sie vor Zeiten den beiden Gracchen und dem Saturninus bereitet hatte; in dieser Hinsicht blieb es bei dem guten Willen.

Das oligarchische Schreckensregiment trug wohl einen anderen Stempel als das revolutionaere; wenn Marius seine persoenliche Rachsucht im Blute seiner Feinde geloescht hatte, so schien Sulla den Terrorismus man moechte sagen abstrakt als zur Einfuehrung der neuen Gewaltherrschaft notwendig zu erachten und die Metzelei fast gleichgueltig zu betreiben oder betreiben zu lassen.

Der klaegliche Ausgang des im Jahre 698 gemachten Versuchs hatte sie belehrt, dass sie fuer sich allein den Krieg weder zu fuehren noch auch nur hervorzurufen imstande waren; maenniglich war es bekannt, dass selbst in dem Senat zwar die ganze Koerperschaft mit wenigen vereinzelten Ausnahmen der Monarchie abgeneigt war, allein die Majoritaet doch das oligarchische Regiment nur dann restaurieren wollte, wenn es ohne Gefahr sich restaurieren liess, womit es denn freilich gute Weile hatte.

In dem Regiment ueber diese Provinzen war die oligarchische Misswirtschaft auf einem Punkte angekommen, wie ihn wenigstens im Okzident, trotz mancher achtbarer Leistungen in diesem Fach, keine zweite Regierung jemals erreicht hat und wo nach unserer Fassungskraft eine Steigerung nicht mehr moeglich scheint. Allerdings traf die Verantwortung hierfuer die Roemer nicht allein.

Nicht als ob sich diese Stimmung überall geäußert hätte; wo die oligarchische Partei stark genug war, mußte der Demos schweigen; aber man durfte gewiß sein, daß, wenn die befreiende Macht nahte, die Demokratie hoch aufflammen werde; immerhin, daß dann nach hellenischer Art ungezügelte Freude und leidenschaftlicher Haß gegen die Unterdrücker den Beginn der neuen Freiheit bezeugten.

Die oligarchische Partei, zu deren Organ Pompeius jetzt sich machte, verriet nicht undeutlich die Absicht, nach einem allfaelligen Siege die Verfassung in ihrem Sinn zu revidieren und alles zu beseitigen, was wie Volksfreiheit auch nur aussah; wie sie denn auch, ohne Zweifel aus diesem Grunde, es unterliess, bei ihren gegen Caesar gerichteten Angriffen sich irgendwie der Komitien zu bedienen.

Das instinktmaessig sichere Gefuehl des Publikums, dass es gegen die Oligarchie kein Mittel gebe als die Tyrannis, zeigte sich wiederum, indem dasselbe bereitwillig einging auf jeden Versuch namhafter Offiziere, der Regierung die Hand zu zwingen und unter dieser oder jener Form das oligarchische Regiment durch eine Diktatur zu stuerzen.

Die daheim zu starrem Gehorsam und äußerer Zucht Gewöhnten herrschten nun als Harmosten um so willkürlicher und gewaltsamer in den Städten von Hellas, überall bemüht, die gleiche oligarchische Ordnung durchzuführen, zu der sich in Sparta selbst die alte vielbewunderte Aristokratie verwandelt hatte; überall deren Einführung, Austreibung der besiegten Partei, Konfiskation ihrer Güter; die hellenische Welt von der wogenden Masse politischer Flüchtlinge und ihren Entwürfen und Versuchen gewaltsamer Heimkehr in stetem Gären und Brodeln.

Auch in der Umgegend von Rom schienen die Dinge fuer die revolutionaere Partei sich guenstiger wenden und der Krieg wieder sich hauptsaechlich nach dieser Gegend ziehen zu wollen. Denn waehrend die oligarchische Partei alle ihre Kraefte um Etrurien konzentrierte, machte die Demokratie aller Orten die aeusserste Anstrengung, um die Blockade von Praeneste zu sprengen.