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Diese junge Nonne schien jede Angst um ihren Ruf verloren zu haben: sie rief mit lauter Stimme die Madonna und ihre Schutzheilige zu Hilfe, sie rief auch ihre Kammerfrau, es kümmerte sie nicht, das ganze Kloster zu wecken; das kam daher, daß sie Pierantonio wirklich liebte. Sie wollte ihn pflegen, sein Blut stillen, seine Wunden verbinden.

Zum Glück kehrte ihre Kammerfrau schon ganz früh am nächsten Morgen zurück und brachte ihr einen langen Brief Roderigos. Er und Lancelotto hatten sich aus Bravour nicht von bezahlten Mördern helfen lassen wollen, wie es damals in Florenz allgemein üblich war. Nur sie beide hatten Lorenzo und Pierantonio angegriffen.

Am Abend des ersten Stelldicheins, das Fabiana und Celia Lorenzo und Pierantonio gewähren, müssen sich Roderigo und Lancelotto zuvor hinter den behauenen Steinen, die sich auf dem Platz vor der Türe unsres Gartens befinden, verbergen.

Auf dem Dache der Orangerie konnte sie nur schlecht verstehen, was Pierantonio sagte, überdies sah sie, daß die Türe ganz offen stand: sie litt Todesangst, daß Roderigos Unvorsichtigkeit und die unbestimmte Hoffnung auf ein Stelldichein ihn dazu verführen könnten, sich zu zeigen; denn seit er nicht mehr geliebt wurde, war er, trotz all seiner natürlichen Leichtfertigkeit, ein leidenschaftlicher Liebhaber geworden.

Einige Augenblicke später kehrte die unglückliche Fabiana, ihren Liebhaber Pierantonio stützend, in den Garten zurück; auch er war von tödlichen Stichen getroffen. Auch er war am Verscheiden, aber inmitten des allgemeinen Schweigens, das diese Szene des Entsetzens um sich gebreitet hatte, hörte man, wie er zu Fabiana sagte: "Es ist Don Cesare, der Malteser.

Aber als sie sich gerade zurückziehen wollten, hatten sie zu ihrem großen Erstaunen einen wütenden Raufbold sich auf Pierantonio stürzen gesehen. An den Schreien, die er beim Angriff ausstieß, hatten sie deutlich den Malteserritter Don Cesare erkannt.

Lorenzo und Pierantonio, als Domestiken eines reichen Hauses verkleidet, benutzten diesen Umstand, um gegen zehn Uhr abends der Wache ein Fäßchen Wein im Namen ihres Herrn darzubringen. Die Soldaten taten dem Geschmack Ehre an.

Es handelte sich darum, die Nacht zu erraten, welche Lorenzo und Pierantonio wählen würden, um ins Kloster zu kommen, und seit dem neuen Regiment, das sich mit viel Strenge ankündigte, verdoppelte sich die Vorsicht bei Unternehmungen dieser Art. Überdies stieß Livia bei Roderigo auf große Schwierigkeiten.

Die Erörterungen, welche die vornehme Gesellschaft bewegten, der Lorenzo und Pierantonio angehört hatten, drehten sich um die Frage, ob sie einander im Zweikampf erschlagen hätten oder als Opfer irgendeiner Rache gefallen seien.

Felizia beeilte sich, den Anweisungen des Grafen zu folgen, und als sie passend verkleidet war, begab sie sich auf dem gleichen Weg zur Terrasse der Orangerie, wie in der Nacht, als Lorenzo und Pierantonio getötet wurden. Sie stieg in den Garten, wohin der Graf ihr vorausgegangen war und fand ihn nahe der Tür, die auf die weite Ebene hinter den Stadtmauern führte.