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Hatte die Schlacht bei Gaugamela die Persermacht definitiv gebrochen, warum zögerte dann Alexander ein halbes Jahr, den Schritt zu tun, zu dem die Weltstadt Babylon oder die Hofburg in Susa sich immerhin ebenso gut geeignet hätte?

Wenn man jetzt noch unschlüssig zögerte, so konnte der letzte Rest der Persermacht erliegen, so mußte man erwarten, daß Alexander demnächst an der Spitze ungeheurer Heeresmassen wie ein zweiter Xerxes Hellas überfluten und zu einer Satrapie seines Reiches machen werde.

Die Sidonier eilten, sich dem Sieger der verhaßten Persermacht zu ergeben; Alexander nahm auf ihre ehrenvolle Einladung die Stadt in Besitz, gab ihr ihr früheres Gebiet und ihre frühere Verfassung wieder, indem er dem Abdollonymos, einem in Armut lebenden Nachkommen der sidonischen Könige, die Herrschaft übertrug; er brach dann nach Tyros auf.

So war Makedonien in der Hand eines Fürsten, der mit Planmäßigkeit und Gewandtheit die Kräfte seines Reiches zu entwickeln, zu benutzen und bis zu dem Grade zu erhöhen verstand, daß sie dem großen Gedanken, an der Spitze des Griechentums gegen die Persermacht in die Schranken zu treten, schließlich gewachsen waren.

Niemals ist in Hellas der Gedanke des nationalen Kampfes gegen die Persermacht vergessen worden; er war den Hellenen, was jahrhundertelang der abendländischen Christenheit der Kampf gegen die Ungläubigen.

Nicht bloß seine wiederholten Erklärungen und die in dem Bundesvertrage übernommene Pflicht verbürgten ihnen, daß seine Waffen dem großen nationalen Kampf geweiht sein würden; sein eigenes Interesse hatte ihm von Anfang her diese Politik vorgezeichnet, die Kraft Griechenlands zu sammeln, um den Kampf gegen die Persermacht wagen zu können, diesen Kampf zu unternehmen, um die irgend noch gesunden Kräfte im hellenischen Staatenleben desto sicherer zu vereinigen und dauernd zu verschmelzen.

Wenn es irgendein gesundes nationales Empfinden in der hellenischen Welt gab, so hätten, sollte man meinen, die Siege Alexanders am Granikos, bei Issos, bei Gaugamela, die Befreiung der Hellenen Asiens, die Vernichtung der Handelsmacht von Tyros, die Vernichtung der Persermacht auch die Unversöhnlichen versöhnen, das Volk der Hellenen in allen Nerven erfrischen, es hätte mit freudigem Wetteifer mit an dem Werk sein müssen, für das einzutreten die hellenischen Staaten vertragsmäßig nicht bloß die Pflicht, sondern das Recht hatten.

Auch bei den Phönikern hatte es nicht an Versuchen gefehlt, sich der Herrschaft des Großkönigs zu entziehen; wenn es trotz der Erschlaffung der Persermacht damit nicht gelungen war, so lag der Grund in der inneren Verfassung und mehr noch in den scharf ausgeprägten Sonderinteressen der untereinander eifersüchtigen Städte.

Ochos erscheint in der Überlieferung als ein asiatischer Despot echter Art, blutdürstig und schlau, energisch und wollüstig, in der kalten und berechneten Entschiedenheit seiner Handlungen nur desto furchtbarer; ein solcher Charakter konnte wohl die im Innersten zerrüttete Persermacht noch einmal zusammenraffen und mit dem Schein von Kraft und Frische beleben, die empörten Völker und die trotzigen Satrapen zur Unterwürfigkeit zwingen, indem er sie auch seine Launen, seine Mordlust, seine wahnsinnige Wollust schweigend anzusehen gewöhnte.