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Der Tag wurde anberaumt, eine Truppenabteilung war schon kommandiert. Noch wußte Holzwart nichts von den Veranstaltungen zu seinem nahen Ende, aber ihm ahnte etwas. Die Nachgiebigkeit des Wärters verriet ihm zuerst die Nähe seines Endes. Aber er fragte nicht, er zagte nicht; sein Auge blieb ruhig und sein Herz stark. Alles war bereit, der Scharfrichter bestellt, da brach der Volksaufstand los.

Der Fleischer Wothge, der Holzwart oft Beistand in seinem Geschäftsbetrieb gewesen ist, bekundete die bemerkenswerte Tatsache, daß Holzwart nicht fähig gewesen sei, ein Schwein zu schlachten.

Durch die seltene Verzichtleistung wurde ein Bericht nach dem anderen nötig, eine Formalität nach der anderen; bis zum September zogen sich die Verhandlungen hin, bevor man endlich dem König das Todesurteil vorzulegen bereit war. Während der Zeit saß Holzwart geduldig im Gefängnis und harrte auf seinen Tod. Man gestattete ihm zu lesen, zu schreiben und Schach zu spielen.

Der Richter nennt Holzwart einen ungewöhnlichen Menschen, der sich meist gewählt ausdrückte und bisweilen sogar in ein gewisses Pathos verfiel. Er war groß und von stattlichem Körperbau. Sein Gesicht war voll Ruhe, sein Blick frei, sprechend und sanft. Im Publikum erhoben sich Stimmen, die die Liebe zu den Seinigen in Zweifel stellten.

Der Wundarzt nahm das Licht vom Tisch, beleuchtete ihn und sah, daß nicht nur sein sonst wohlgepflegter Bart verkohlt war, sondern daß auch seine Hände blutig waren. »Um Gottes willen, Holzwart, was ist geschehenfragte er entsetzt, doch der Mann stammelte nur verworrene Antworten, sprach von Flammen und daß seine Familie, die Frau und seine fünf Kinder wohl erstickt seien.

Verlust über Verlust, was ich angriff, mißlang. Bei der Erinnerung an all dies Leiden wurde mein Entschluß fester, und mein Gemüt stählte sich. Die Notwendigkeit trieb mich zur TatBei gebessertem Gesundheitszustand konnte Holzwart nach einiger Zeit in das Verhörzimmer geführt werden. Seine Erscheinung war jetzt die eines zufriedenen und ergebenen Mannes.

Bei dieser Erklärung blieb er, trotzdem sein Verteidiger ihn zu anderer Ansicht zu bringen suchte. Es blieb diesem nichts weiter übrig, als seinem Willen entgegen zu handeln und aus eigener Machtvollkommenheit sich an den König zu wenden. Damit verging Tag um Tag, Woche um Woche, und Holzwart erwartete vergeblich das Ende eines Lebens, das für ihn allen Wert und Reiz eingebüßt hatte.

Holzwart hielt sich seinem Versprechen gemäß für verpflichtet, der Schwägerin die Hälfte davon zu zahlen, obgleich sie kein Recht geltend machen und die Abmachung nur für Scherz angesehen werden konnte. Er blieb dabei, er müsse das Geld teilen, weil er es versprochen habe, und er bräche niemals sein Wort.

Es war auch schon eine amtliche Anzeige eingegangen, und die Kriminaldeputation fand sich bei dem Wundarzt Koch ein, um von Holzwart Auskunft über die furchtbare Katastrophe zu erhalten. Sie trafen Holzwart krank und hinfällig durch den erlittenen Blutverlust, aber doch imstande, ihren Fragen Genüge zu leisten.

Als ich ihm vor Jahresfrist aus einer Verlegenheit half, sagte er bewegt zu mir: »Glaube mir, es wird mir schwerer, dein Geld zu nehmen, als es dir vielleicht ist, es zu gebenDie Geschichte seines Lebens, die Holzwart vor dem Richter erzählte, trug das unverkennbare Gepräge der Wahrheit und folgt hier mit seinen eigenen Worten.